Organe altern unterschiedlich |
Ziel der Stanford-Wissenschaftler ist es, ihren Bluttest zur Praxisreife zu bringen. Für die Medizin würde das einen enormen Handlungsspielraum im Hinblick auf organspezifische Prävention eröffnen. Aktuell lassen sich Organalterungen erst erkennen, wenn deutliche Veränderungen oder irreversible Schäden vorliegen. Erfolgt die Identifizierung eines schnell alternden Organs, bevor der Alterungsprozess Spuren hinterlässt, könnte dieser durch gezielte Lebensstiländerungen oder Therapien gestoppt werden, bevor Krankheiten entstehen. Für die Zukunft hoffen die Forscher, Zielstrukturen für neue Medikamente zu finden, mit denen ein Organ wieder in einen jüngeren, funktionsfähigeren Zustand versetzt werden kann.
Für den Menschen könnte die organspezifische Vorsorge der Schlüssel zu einem Leben bei möglichst langer guter Gesundheit sein. Bis es jedoch so weit ist, bleibt nichts anderes übrig, als die derzeit bekannten Maßnahmen zur Altersprävention umzusetzen. Dazu zählt, Nikotin zu vermeiden und einen umsichtigen Umgang mit Alkohol zu pflegen. Laut dem Alkoholatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gelten ein Glas Bier oder 0,15 Liter Wein täglich bei Frauen als medizinisch riskanter Konsum, für Männer gilt die doppelte Menge. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nennt mittlerweile gar keine tolerable Dosis mehr, weil Alkohol in jeder Menge als Gift wirkt.
Eine ausgewogene, niedrigkalorische Ernährung ist wesentlicher Bestandteil für eine gute Gesundheit. Moderater Ausdauersport aktiviert das Immunsystem, unterstützt beim Stressabbau, stärkt die Muskulatur und fördert die Versorgung der Haut mit wichtigen Nährstoffen. Das Meiden von UV-Strahlung wirkt der Hautalterung entgegen, eine positive Lebenseinstellung erhöht die Chance, ein hohes Alter zu erreichen. Eine gute Motivation bei der Umsetzung all dieser Maßnahmen könnte sein, dass die Wissenschaftler der Stanford University bereits zeigen konnten, dass diese ihre Wirkung nicht verfehlen. So war der Konsum von Alkohol, Nikotin und Fleisch mit einer beschleunigten Alterung mehrerer Organe verbunden, während regelmäßige Bewegung und der Konsum von Fisch die Organe jünger hielten.