Pandemie geht, Coronavirus bleibt |
Nach wie vor gelte es, sich und andere optimal vor der Krankheit oder noch besser vor der Infektion zu schützen. Deshalb hat sich Dingermann sowohl eine Beibehaltung der Masken- als auch der Isolationspflicht im Krankheitsfall gewünscht – als »einen Akt der Rücksichtnahme«. Dass es jetzt anders gekommen ist, mache ihn als Senior fast schon ärgerlich, da er aufgrund seines Alters zur Risikogruppe gehört.
Dass Masken mehr oder weniger zuverlässig vor einer Infektion schützen, sei hinlänglich bewiesen – FFP2-Masken mehr noch als OP-Masken. »FFP2-Masken sind absolute Hightechprodukte. Der Grund, warum sie so gut funktionieren, ist die Tatsache, dass sie nicht wie ein Fliegennetz, sondern wie ein Spinnennetz – und davon versetzt mehrere hintereinander – aufgebaut sind«, erklärte der Pharmazeut.
FFP2-Masken bestehen aus mehreren Lagen. In der Mitte befinden sich meistens zwei bis drei Lagen eines Filtervlieses, das wie ein elektrostatisch geladenes Sieb funktioniert. Damit werden feinste Aerosole festgehalten, die durch die reine Faserdichte des Gewebes nicht aufgefangen werden. Die Partikel werden in der Faser eingeschlossen wie in einem Spinnennetz. Die elektrostatischen Kräfte wirken wie ein Magnet und ziehen Partikel an, die sonst entweichen würden. »Problematisch sind im Prinzip die mittelgroßen Partikel von etwa 0, 3 Mikrometer. Diese würden durch ein reines Fliegennetz- oder Siebsystem durchrutschen, während kleine Partikel von weniger als 0,1 Mikrometer durch Brownsche und Van der Waalssche Kräfte und Teilchen größer als 1 Mikrometer durch den Siebeffekt zurückgehalten werden. Durch die eingebauten elektrostatischen Kräfte können etwa NF95-Masken mindestens 95 Prozent der in der Luft befindlichen Partikel filtern, die größer als 0,3 Mikrometer sind.«
>> Hören Sie dazu auch: PZ-Podcast »Gedanken zum ›Ende der Pandemie‹«
Vor genau einem Jahr ist der stimmgewaltige US-amerikanische Rocksänger Meat Loaf verstorben - an einer akuten Coronainfektion. Das nahmen die Frankfurter Pharmazieprofessoren Dr. Theo Dingermann und Dr. Dieter Steinhilber zum Anlass, über »SARS-CoV-2 – sterben oder (über)leben« zu referieren. Wie immer bei dieser Vortragsreihe verknüpften sie die beleuchtete Erkrankung mit der Biografie eines bekannten Musikers.
Meat Loaf, der aufgrund seiner zu vielen Pfunde bereits seit Kindertagen »Fleischbällchen« genannt wurde, hatte während der Coronapandemie mehrfach öffentlich die lang andauernden Einschränkungen wegen Covid-19 beklagt, berichtete Steinhilber. So sagte er der »Pittsburgh Post«: »Wenn ich sterbe, dann sterbe ich, aber ich lasse mich nicht kontrollieren.« Zudem offenbarte er sich als Masken-Gegner. »Sie sind nur lästig, dadurch juckt die Nase und man kann schlecht atmen.«
Im Januar 2022 sollte Meat Loaf an einem Geschäftsessen teilnehmen, er sagte das Essen ab, da er schwer an Covid-19 erkrankt war. Sein Zustand verschlechterte sich schnell, er starb am 20. Januar 2022 in Nashville/Tennessee. Sein Impfstatus ist nicht bekannt. Seine Familie, das Management oder Behörden haben sich nicht offiziell zu seiner Todesursache geäußert, fasste Steinhilber zusammen.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.