Parkinson ist nicht gleich Parkinson |
Trenkwalder betont, dass viele Symptome der Erkrankung gut behandelbar seien. Der erste große Behandlungsfortschritt war ihr zufolge die Entwicklung der L-Dopa-Wirkstoffe. Im Gegensatz zu Dopamin kann seine Vorstufe L-Dopa die Blut-Hirn-Schranke passieren. Es wird im Gehirn zu Dopamin metabolisiert und gleicht so den Dopaminmangel aus. Weitere Substanzklassen folgten, die dem Dopaminmangel in der Substantia nigra entgegenwirken. Die Wirkstoffe lassen sich kombinieren und sind verfügbar als Tablette, teils auch als Wirkstoffpflaster oder Medikamentenpumpe.
»Die PTA sollte ein wachendes Auge auf mögliche Medikamentenwechselwirkungen werfen« rät Trenkwalder. Nicht jeder Wirkstoff ist mit einer Parkinson-Medikation kompatibel. Wechselwirkungen können auftreten etwa bei Parkinson-Medikation und:
Als zweiten großen Fortschritt für die Behandlung sehen Experten die Tiefe Hirnstimulation (THS). Hierbei wird über im Gehirn implantierte Elektroden Strom appliziert, was die Hauptsymptome Rigor, Tremor und Akinese sowie Bewegungsstörungen als Nebenwirkung der Medikation lindern kann. Mit zur Parkinson-Behandlung gehören auch Physio-, Ergotherapie und Logopädie.
Inzwischen erhalten Parkinson-Patienten nicht erst bei deutlich ausgeprägten Symptomen eine dopaminerge Therapie, sondern viel früher, weil sich hierdurch ihre Lebensqualität laut Trenkwalder deutlich verbessert. Die Neurologin stellt klar: »Dass L-Dopa mit der Zeit seine Wirkung verliere, ist ein Mythos. Es wirkt immer auf die Symptome, die es verbessern kann wie Unbeweglichkeit, Steifigkeit und größtenteils das Zittern. Aber auf andere Symptome hat es keinen Einfluss wie Probleme mit dem Gleichgewicht oder Verwirrtheit, die mit der Dauer der Erkrankung und fortgeschrittenem Alter in den Fokus rücken können.« Trenkwalder wünscht sich, dass auch verstärkt depressive Verstimmungen und Depressionen mitbehandelt werden, an denen viele Erkrankte leiden. Derzeit würden diese oft nicht oder zu spät erkannt.
Ganz allgemein scheint es auf dem Land eine Unterversorgung mit Ärzten zu geben, die sich mit der Parkinson-Therapie auskennen, so Trenkwalder. Auch in der Facharztausbildung zum Neurologen käme die Erkrankung zu kurz. Zudem seien die Wartezeiten auf einen Termin beim Neurologen lang. Daher bietet etwa die Paracelsus-Elena-Klinik eine telefonische Erstberatung für Betroffene ohne Überweisung an. Wer sich umfangreich über Parkinson informieren möchte, findet beispielsweise in Trenkwalders Ratgeber sowie bei verschiedenen Patientenorganisationen und Stiftungen weiterführende Informationen, zum Beispiel hier: