Parkinson – mehr Lebensqualität essen |
Dem Geruchssinn etwas auf die Sprünge helfen, dazu können Kräuter beitragen. / Foto: Getty Images/Plattform
Zu den Frühsymptomen bei Parkinson zählen Riech- und Schlafstörungen sowie eine gestörte Magen-Darm-Motilität. Jeder vierte Betroffene leidet zum Zeitpunkt der Diagnose unter Verstopfung. Im Verlauf der Erkrankung sind es 75 Prozent der Patienten. Degenerative Veränderungen betreffen auch die Nervenzellen im Darm und Darminhalte werden aufgrund von reduzierten Darmbewegungen verzögert transportiert. Verminderte Muskelanspannung, die Medikation, wenig körperliche Aktivität, eine verminderte Flüssigkeitsaufnahme oder ballaststoffarme Ernährung tun ihr Übriges. Vonseiten der Ernährung lässt sich mit einer ballaststoffreichen Nahrung gegensteuern. Ballaststoffe werden nicht verdaut, erhöhen im Darm aber durch Wasseraufnahme ihr Volumen und üben dadurch Druck auf die Darmwände aus. Das beschleunigt die Verdauung. Faserreiche pflanzliche Nahrungsmittel wie Gemüse, Obst und Vollkornprodukte haben diesen Effekt.
Auch Sauerkrautsaft, milchsäurehaltige Lebensmittel wie Joghurt oder Quark sowie Ballaststoffe in löslicher Form wie Flohsamenschalen oder geschroteter Leinsamen eignen sich gut, um den Darm in Schwung zu bringen. Wichtig ist, dass eine ballaststoffreiche Ernährung mit ausreichenden Trinkmengen von wenigstens eineinhalb Litern pro Tag kombiniert wird. Bei starkem Schwitzen, das bei einigen Parkinson-Patienten vor allem nachts auftreten kann, sollte die Trinkmenge noch etwas höher ausfallen. Machen sich Betroffene Sorgen, diese Mengen nicht zu erreichen, kann es hilfreich sein zu erwähnen, dass auch Säfte oder Kaffee ohne Milch und Zucker der Flüssigkeitsbilanz hinzugerechnet werden können. Letzterer jedoch nur bis zu einer Menge von vier Tassen pro Tag.
Sodbrennen und Völlegefühl zeigen meist eine verzögerte Magenentleerung an. Gegensteuern können Betroffene, indem sie über den Tag verteilt mehrere kleine statt wenige große Mahlzeiten einnehmen und den Konsum von leicht verdaulichen Speisen bevorzugen. Dazu gehören zum Beispiel Gemüsesorten wie Karotten, Kürbis, Fenchel oder Kartoffeln sowie leichte Pasta- und Reisgerichte. Das Trinken von lauwarmem Wasser kann den Magen anregen. Zudem ist es wichtig, alle Speisen gründlich zu kauen und harte Schalen von Obst und Gemüse vor dem Verzehr zu entfernen.
Dass Riechen und Schmecken unweigerlich zusammengehören, hat wohl jeder schon einmal im Rahmen einer Erkältung erlebt. Bei von Parkinson Betroffenen ist der verminderte Geruchs- und Geschmackssinn ein häufiger Grund für verringerten Appetit und weniger Genuss am Essen. Es gibt jedoch etliche Tipps, um Speisen geschmacklich aufzuwerten. So behält Gemüse grundsätzlich einen stärkeren Geschmack bei, wenn es gedämpft statt gekocht wird.
Gewürze und Kräuter können ihre Aromen voll entfalten, wenn sie frisch im Mörser zermahlen und unmittelbar vor dem Anrichten zu den Speisen gegeben werden. Insbesondere Kurkuma, Ingwer, Kresse und Petersilie sind in der Lage, den Geschmack zu verstärken. Kräuter und Gewürze können auch zerkleinerte oder pürierte Lebensmittel geschmacklich aufwerten. Hier kann außerdem etwas Olivenöl für eine interessante Komponente und ein angenehmes Mundgefühl sorgen. Nicht als Geschmacksverstärker eingesetzt werden sollte hingegen Salz. Hier ist Zurückhaltung angebracht, obwohl viele Menschen dazu neigen, Speisen zu übersalzen, wenn Geruchs- und Geschmackssinn eingeschränkt sind.