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Mykosen

Pilze: Vom Untermieter zum Krankheitserreger

Für ansonsten gesunde Menschen ist eine Pilzerkrankung zwar unangenehm und muss behandelt werden, sie stellt aber meist keine große Gefahr dar. Bei Risikopatienten kann eine Mykose jedoch schnell lebensgefährlich werden.
AutorKontaktClara Wildenrath
Datum 11.09.2020  15:30 Uhr

Dermatophyten lieben Haut und Nägel

Eine Mykose kann die Haut, Schleimhäute, Fuß- und Fingernägel sowie innere Organe befallen. Am weitaus häufigsten kommen oberflächliche Haut- und Nagelpilzinfektionen vor. Die Erreger sind fast immer Dermatophyten der Gattungen Epidermophyton, Trichophyton oder Microsporum. Diese Pilze leben als Parasiten und bauen zur Energiegewinnung Keratin ab, das in Haut, Haaren und Nägeln enthalten ist. Wenn sie die natürliche Hautbarriere überwinden können, etwa durch kleinste Verletzungen, dringen sie mit ihren Zellfäden, den sogenannten Hyphen, in die Hornhaut ein. Besonders gern breiten sie sich in feucht-warmem Milieu aus – also zum Beispiel in luftundurchlässigen Schuhen. An Fußpilz, den Mediziner Tinea pedis nennen, leidet Schätzungen zufolge etwa ein Drittel der europäischen Bevölkerung. Viele stecken sich über befallene Hautschüppchen in öffentlichen Bädern, in Umkleidekabinen oder auf Teppichböden in Hotelzimmern an.

Wer aufgrund seines Berufs häufig flüssigkeitsdichte Handschuhe tragen muss – etwa im Gesundheitswesen oder in Reinigungsunternehmen –, ist anfälliger für Pilzansiedlungen in den Fingerzwischenräumen, Tinea interdigitalis genannt. Auch in Hautfalten, beispielsweise unter der Brust, in den Achselhöhlen oder im Analbereich, siedeln sich gerne Pilze an (Tinea intertriginosa). Typischerweise sind die befallenen Hautstellen rot und schuppig und zeigen einen erhabenen Randsaum. Sie können jucken und brennen, manchmal sogar schmerzen. Stark übergewichtige Personen sind besonders gefährdet. Diabetes begünstigt Pilzerkrankungen ebenfalls. Der Grund: Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte beeinträchtigen das Immunsystem, zudem haben Patienten oft eine trockene, rissige Haut und schlecht heilende Wunden.

Ein Kopfpilz, auch Tinea capitis genannt, tritt vorwiegend bei Kindern auf. Er wird durch Katzen, Meerschweinchen oder andere Haustiere übertragen, aber auch durch kontaminierte Gegenstände wie Stofftiere oder Autositze. Typische Symptome sind kreisrunde kahle Stellen auf der Kopfhaut. Meist sind diese von stoppeligen Resten der abgebrochenen Haare bedeckt, manchmal auch von grauen Schuppen. Einige Erreger verursachen darüber hinaus Entzündungen, die in schweren Fällen zu tiefen Abszessen führen können. Werden sie nicht rechtzeitig behandelt, bleiben die betroffenen Stellen dauerhaft kahl.

Eine relativ häufig auftretende, aber harmlose Pilzerkrankung der oberen Hautschichten ist die Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor). Sie äußert sich vor allem durch helle Flecken am Rücken und Bauch, die in der Regel – außer der optischen Beeinträchtigung – keine Beschwerden bereiten. Verursacht wird sie durch den Hefepilz Malassezia. Er ernährt sich von Talg und gehört bei fast allen Menschen zur gewöhnlichen Hautflora. Warum er sich bei manchen so stark vermehrt und was zu den typischen Pigmentveränderungen der Haut führt, konnte die Wissenschaft noch nicht genau klären. Als Risikofaktoren gelten eine starke Schweißproduktion, also eine Hyperhidrose, fettige Haut und feucht-heißes Klima. Betroffen sind in Mitteleuropa ein bis vier Prozent, in tropischen Regionen sogar bis zu 50 Prozent der Menschen.

Seltener finden sich Candida-Pilze als Verursacher einer Hautmykose. Diese äußert sich – ähnlich wie die von Dermatophyten ausgelösten Pilzerkrankungen – meist durch schuppige, rötliche Flächen, die jucken oder brennen. Beispielsweise geht die Windeldermatitis, also der wunde Po von Wickelkindern, in vielen Fällen auf eine Candida-Infektion zurück.

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