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Missbrauch und Abhängigkeit

Pregabalin und Gabapentin – was ist zu beachten?

Nachdem 2024 in Großbritannien eine steigende Zahl an Todesfällen in Verbindung mit Pregabalin und Gabapentin verzeichnet worden war, standen die Risiken der Arzneistoffe vermehrt im Fokus. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft hat darüber informiert, die Deutsche Gesellschaft für Neurologie sogar strengere Auflagen angeregt, etwa einen BtM-Status. Um was geht es genau?
Juliane Brüggen
21.02.2025  12:00 Uhr
Pregabalin und Gabapentin – was ist zu beachten?

Laut der Statistikbehörde des Vereinigten Königreichs sind die Todesfälle in Verbindung mit Gabapentinoiden in England und Wales zwischen 2018 und 2022 deutlich angestiegen: Bei Gabapentin von 93 Todesfällen im Jahr 2018 auf 135 Todesfälle im Jahr 2022; bei Pregabalin von 187 Fällen auf 441. Insgesamt wurden in dem untersuchten Zeitraum 2110 Todesfälle in Zusammenhang mit den Arzneistoffen verzeichnet. Experten führen dies vor allem auf missbräuchliche Anwendung und gefährliche Wechselwirkungen zurück.

»Das Abhängigkeitspotenzial ist schon lange bekannt, zumindest gibt es schon länger entsprechende Warnungen für Ärztinnen und Ärzte, dass man bei Menschen mit einem Abhängigkeitsproblem in der Anamnese besonders vorsichtig sein sollte«, erklärt Professor Dr. Oliver Pogarell, stellvertretender Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des LMU-Klinikums München, im Gespräch mit PTA-Forum. In der Sucht- und Substitutionsambulanz seien die Gabapentinoide etwa seit 2010 vermehrt als Beikonsum in Erscheinung getreten. Mittlerweile berichteten etwa 30 Prozent der dort behandelten Patienten von Erfahrungen mit Pregabalin. Da dieses schneller anflutet und sich auch in anderen Aspekten pharmakokinetisch von Gabapentin unterscheidet, hat es wahrscheinlich das höhere Missbrauchspotenzial. Aber auch Gabapentin werde in der Szene gehandelt, berichtet Pogarell.

»Die Patienten berichten von einem psychotropen Effekt, vergleichbar mit Diazepam, aber auch von einem Gefühl der Euphorie, einem High-Gefühl«, beschreibt der Experte. Um die Effekte zu erhalten, benötigten Betroffene immer höhere Dosen. Teils mehrere Gramm Pregabalin nähmen Opioidabhängige ein, so der Mediziner – zum Vergleich: Die empfohlene maximale Tagesdosis liegt bei 600 mg. Oftmals würden die Substanzen mit Benzodiazepinen kombiniert oder im Wechsel genommen. »Hauptmotive für einen Sedativa-Konsum unter opioidabhängigen Menschen sind Schlafstörungen, Ängste oder eben der Wunsch, einfach betäubt zu sein«, so Pogarell. 

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