PSA-Screening als Zankapfel |
Spannend sind deshalb die ersten Analysen einer Studie, die im Februar beim Deutschen Krebskongress vorgestellt wurden. Diese Studie ist die erste weltweit, die ein risikoadaptiertes PSA-Screening untersucht. Dazu wertet die Studie die Daten von fast 47 000 Männer im Alter von 45 Jahren aus.
Für Professor Dr. Peter Albers, Direktor der Klinik für Urologie der Uni Düsseldorf und Leiter des Zentrums für personalisierte Früherkennung des Prostatakarzinoms am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, zeigen schon erste Analysen dieser Untersuchung, dass ein risikoadaptiertes, altersabhängiges Screening möglich sei und das Potenzial habe, die Problematik der Überdiagnostik eines populationsbezogenen Screenings drastisch zu reduzieren.
Er empfiehlt: Liege der Wert bei einem 50-jährigen unter 1,5 ng/ml, könne man für mindestens 5 Jahre beruhigt sein. Ein PSA-Wert über 3 ng/ml bedürfe aber weiterer Abklärung. Zu beachten sei auch, dass diese Grenze für einen 60-Jährigen höher liegt. Und bei Verdacht auf ein Karzinom sollte diagnostisch zunächst ein MRT gemacht werden, keine Biopsie.
Völlig unumstritten sind PSA-Tests zur Rezidivsuche nach erfolgter Prostatakarzinom-Therapie. Ein Tumorwachstum nach Therapie ohne PSA-Anstieg ist nämlich äußerst selten.