Raus aus dem Winterschlaf |
Der Frühling ist da, aber die Energie fehlt. Was hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit? / Foto: Getty Images/Halfpoint Images
Was gibt es Schöneres, als nach einem langen Winter voller Energie und Freude die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings zu genießen? Und doch fühlen sich viele Menschen beim Wechsel in die wärmere Jahreszeit zwischen März und Mai zunächst abgeschlagen und müde. Sie klagen über vielfältige Symptome wie Schwindel, Kopfschmerz, innere Unruhe, erhöhten Puls und depressive Verstimmungen. Betroffen hiervon sind insbesondere wetterfühlige und ältere Menschen, Frauen, Jugendliche und Patienten mit instabilem Kreislauf.
Die Frühjahrsmüdigkeit gibt es wirklich. Sie mag keine Krankheit sein und ist dennoch eine spürbare Veränderung im Körper, ausgelöst durch einen Wandel von Licht und Temperatur. So fährt der menschliche Körper in der kalten Jahreszeit den Stoffwechsel etwas herunter und die Körpertemperatur sinkt um einige Zehntel Grad Celsius. Der Lichtmangel wiederum bedingt einen Anstieg des Hormons Melatonin, welches zu verlängerten Schlafenszeiten und einem passiveren Lebensstil führt.
Kündigt sich der Frühling mit seinen längeren Tagen und wärmendem Sonnenlicht an, müssen sich Stoffwechsel und Hormonhaushalt anpassen. Es kommt zu einem niedrigeren Blutdruck durch erweiterte Blutgefäße und einem leichten Anstieg der Körpertemperatur. Diese Umstellungen können vorübergehend zu einem Mangel an Energie führen, insbesondere bei Menschen, die empfindlich auf körperliche Veränderungen reagieren. Bis im Körper wieder ein Gleichgewicht einkehrt, können zwei bis vier Wochen vergehen.
Mit ein paar Tipps kann man der Frühjahrsmüdigkeit auf die Sprünge helfen. Viel Zeit an der frischen Luft im Sonnenlicht führt zu einem Anstieg von Serotonin, einem Neurotransmitter, der für entspannte Stimmung, Glücksgefühle und mehr Energie sorgt. Während der Körper sich umstellt, benötigt er Erholungsphasen und einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus. Auch hierfür ist Serotonin im Wechselspiel mit Melatonin verantwortlich.
Um den Kreislauf in Schwung zu bringen, nutzt man am besten die Morgenstunden für einen Spaziergang oder beginnt den Tag mit Ausdauersportarten wie Joggen und Radfahren. Aber bitte nicht übertreiben! Für den Start reichen 30 Minuten moderate Bewegung. Zur Unterstützung des Kreislaufs und um sich für Temperaturunterschiede resistenter zu machen, sind Wechselduschen und Kneipp-Bäder eine Möglichkeit. Dabei ist es die Regel, eine solche Hydrotherapie mit kaltem Wasser zu beenden. Bei vorliegenden Erkrankungen sollte eine Anwendung zunächst ärztlich abgeklärt werden. Für das Wohlbefinden bei Frühjahrsmüdigkeit wird in der Apotheke auch gerne Minzöl (wie Euminz®) empfohlen. Das ätherische Öl wird sanft auf die Schläfen massiert. Es erfrischt und kann auch bei Kopfschmerzen lindernd wirken.