PTA-Forum online
Beratungsstelle für Schwangerschaft und Stillzeit

Reprotox braucht Unterstützung

Nicht nur Schwangere und Stillende wenden sich bei Fragen zu Risiken von Medikamenten an Reprotox, eine Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm. Diese wird nicht staatlich unterstützt und ist daher auf Spenden und Drittmittel angewiesen. Ein Unding, findet ihr Leiter Dr. Wolfgang E. Paulus.
Judith Schmitz
02.06.2023  08:30 Uhr

Beratungsstelle braucht Geld

Während Embryotox laut Pressestelle des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) derzeit von BMG und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) im Rahmen von Projektfördermaßnahmen finanziell unterstützt wird und das Land Berlin seine Beratungstätigkeit finanziert, ist Reprotox auf Spenden und Drittmittel angewiesen. Die Hauptlast (mehr als 80 Prozent) übernimmt seit mehr als 20 Jahren die Katholische Kirche.

Derzeit muss Reprotox mit einem Etat von rund 140.000 Euro aus Drittmitteln und Spenden auskommen. Jedoch benötigt die Beratungsstelle laut eigener Auskunft mindestens das Doppelte, um die Aufgaben unter regulären Arbeitszeiten und mit ausreichend Personal bewältigen zu können.

Die ärztliche Beratung von Reprotox kann auch nicht über die etablierten Vergütungssysteme abgerechnet werden: Krankenkassen zahlen primär für die Behandlung von Patienten durch Ärzte. Reprotox berät jedoch nicht nur Patientinnen, sondern in großem Umfang medizinisch-pharmazeutisches Fachpersonal. »Da wir etwa die Hälfte unserer Arbeitszeit für Beratung, die andere Hälfte für Dokumentation und Evaluation von Schwangerschaftsverläufen unter Medikation investieren, wäre es eindeutig staatliche Aufgabe, für eine Finanzierung unserer Arzneimittelüberwachung in Schwangerschaft und Stillzeit zu sorgen«, argumentiert Paulus.

Der Mediziner kämpft seit Jahren für eine finanzielle Unterstützung für Reprotox. »Ich möchte nicht mit den Kollegen und Kolleginnen von Embryotox um die begrenzten Fördermittel konkurrieren, sondern auf den bedauerlichen Zustand aufmerksam machen, dass für unsere vergleichbare Tätigkeit seit Jahrzehnten keine Finanzierung durch unser Gesundheitssystem gewährt wird«, betont der Mediziner.

Warum ist die Arbeit von Reprotox so wichtig? Schließlich sammeln und bewerten in Deutschland die Bundesoberbehörden, das BfArM und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), Meldungen zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Das ist aus Paulus’ Sicht ein erster Schritt zur Arzneimittelüberwachung in der Schwangerschaft. Beispielsweise eine massive Häufung schwerer Anomalien eines bestimmten Organsystems ließe sich so entdecken. »Was jedoch nicht auffällt, sind weniger eindrucksvolle Fehlbildungen bei selteneren Anwendungen«, so Paulus. Sei bei den Spontanmelderegistern keine Zunahme von Anomalien erkennbar, bedeute das nicht per se, dass eine Substanz in der Schwangerschaft keine kindlichen Schädigungen verursache.

Für eine optimale Arzneimittelsicherheit seien Kohorten von exponierten Schwangeren nötig, die bereits in der Frühschwangerschaft rekrutiert und mit einer unbelasteten Kontrollgruppe verglichen werden. Paulus und sein Team wirken daran mit, indem sie unter anderem Fehlbildungs- und Abortrisiken zwischen behandelten und unbelasteten Schwangeren vergleichen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa