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Lieferengpässe

Rezeptur gegen den Mangel

Der Engpass für Kindermedikamente mit Paracetamol oder Ibuprofen ist nicht neu. Bereits im Jahr 2020 fehlte es an Paracetamol-Säften für die Allerkleinsten. Aktuell hat sich die Situation aber zugespitzt. Heißt konkret, weder Suppositorien noch Säfte zum Einnehmen mit den beiden genannten Wirkstoffen sind verfügbar.
AutorKontaktIngrid Ewering
Datum 01.03.2023  08:30 Uhr

Die Versorgungslücke für die Allerkleinsten schließen die Approbierten sowie PTA der Apotheken. Laut BfArM-Mitteilung soll die Fertigung nur zur Anwendung kommen, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt und die Apotheke zum Beispiel über das Warenwirtschaftssystem nachweisen kann, dass die Medikamente nicht zu beschaffen sind. Ob die Herstellung auch als Defektur möglich ist, sollte bei der zuständigen Stelle nachgefragt werden. Denn hierbei gilt Landesrecht. Fehlt Wirkstoff, so sind Arzneimittel für größere Kinder oder Erwachsene zu strecken. Das bedeutet, dass beispielsweise aus drei 500-mg-Paracetamol-Zäpfchen für Erwachsene 25 Suppositorien mit jeweils 60 mg Wirkstoff angefertigt werden können. Auch ist die Herstellung keinesfalls problematisch. Denn die Produktion erfolgt nach dem Münzel-Verfahren, das PTA und Approbierte aus der Schul- beziehungsweise Studienzeit kennen. Dieses Wissen gilt es lediglich zu entstauben.

Der Rezepturhinweis »Ibuprofen« und »Paracetamol« erwähnt sowohl die Produktion aus feinem Wirkstoffpulver als auch die Verdünnungsmethode nach Münzel. Dabei werden höher dosierte Kinder- sowie Erwachsenensuppositorien mit Hartfett gestreckt. Nachteil dieser Herstellungsmethode ist das zweimalige Ausgießen der warmen Wirkstoffschmelze. Die frohe Botschaft ist jedoch, dass sowohl Paracetamol als auch Ibuprofen thermostabil sind. Ganz wichtig: Es ist genau zu überprüfen, welcher Arzneistoff in den Suppositorien enthalten ist. Es gibt pädiatrische Ibuprofen-Zäpfchen, die nur aus Wirkstoff und Hartfett bestehen.

Beispielsweise können aus vier dieser eingesetzten Ibuprofen-Zäpfchen mit jeweils 150 mg Ibuprofen zehn Zäpfchen mit lediglich 60 mg Wirkstoff hergestellt werden. Weiter ist rasch nachgerechnet, dass viermal 150 mg Paracetamol insgesamt 600 mg Wirkstoff enthalten. Nach Münzel wird immer ein zusätzliches Zäpfchen für die Ansatzrechnung als Verlustzuschlag berücksichtigt. Heißt also konkret, dass nur neun Suppositorien mit jeweils 60 mg angefertigt werden können. Achtung: Die Dosis von 150 mg wird bei Kindern von drei bis fünf Jahren mit einem Köpergewicht von 15 bis 19 kg eingesetzt. Nutzen Sie lieber die höher dosierten Suppositorien für Erwachsene.

Doch aufgepasst – ein Zäpfchen Ibuprofen AL® 600 Zäpfchen oder auch die der Firma Stada der gleichen Konzentration enthalten 694,71 mg Ibuprofen-Natrium-Dihydrat pro Suppositorium. Dieses Natriumsalz, das in seiner Kristallstruktur noch zwei Wassermoleküle enthält, liefert 600 mg Ibuprofen-Natrium und lediglich 542,22 mg Ibuprofen pro Zäpfchen. Sehr wichtig ist es, das bei der Ansatzrechnung der Rezeptur zu berücksichtigen. Und ebenfalls eine sehr wichtige Information ist, dass die Hersteller dieser Medikamente nur Hartfett einsetzen. Dagegen enthalten Suppositorien mit Paracetamol je nach Handelsware neben dem Hartfett noch Phospholipide aus der Sojabohne und auch noch zusätzlich hochdisperses Siliciumdioxid (Aerosil®). Phospholipide sind amphiphil und vermitteln zwischen hydrophilen und lipophilen Stoffen. So lassen sich industriell hohe Stückzahlen herstellen. Falls vorhanden, sind diese beiden Bestandteile dann auf dem Etikett des Rezepturarzneimittels namentlich unter sonstige Bestandteile zu kennzeichnen.

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