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Krankheitserreger

Rotaviren fordern eine halbe Million Opfer jährlich

Rotaviren sind die idealen Auslöser einer Epidemie: sie sind weltweit verbreitet, umweltstabil, haben eine hohe Infektiosität und eine kurze Inkubationszeit. Besonders gefährdet sind Kleinkinder und ältere Personen, vor allem in Gemeinschaftseinrichtungen. Während die Patienten in den Industrienationen gute Chancen haben, wieder gesund zu werden, ist das Virus in den Entwicklungsländern die Hauptursache für die hohe Kindersterblichkeit.
Edith Schettler
10.06.2021  16:00 Uhr

Gefahr für Säuglinge und Kleinkinder

Weit gefährlicher als für Reisende ist eine Rotaviren-Infektion für Säuglinge. Sie verfügen noch nicht über Antikörper und sind damit den Viren schutzlos ausgeliefert. Erst nach dem Kontakt mit mehreren Serotypen ist ihr Immunsystem in der Lage, die Infektionen abzuwehren. Lediglich sehr junge Säuglinge haben noch einen gewissen Nestschutz, den sie von ihrer Mutter übernehmen. Gestillte Kinder bekommen Rotavirus-Antikörper über die Muttermilch. Bis zu seinem fünften Geburtstag ist fast jedes Kind mindestens einmal mit Rotaviren infiziert. In der Altersgruppe zwischen sechs Monaten und zwei Jahren sind Rotaviren die häufigste Ursache für eine Behandlung im Krankenhaus.

Weit dramatischer als in den Industrienationen ist die Situation für Kinder in den Entwicklungsländern, wo sich etwa 85 Prozent der weltweiten Todesfälle nach einer Rotaviren-Infektion ereignen. Nach Schätzungen erkranken in Asien, Afrika und Lateinamerika jährlich über 100 Millionen Kinder, von denen bis zu 500.000 infolge einer Exsikkose sterben. Auch hierzulande gibt es noch Todesfälle, jedoch wissen die Eltern zunehmend um die Gefahr des Flüssigkeitsmangels nach Durchfall und Erbrechen und suchen mit ihren Kindern rechtzeitig einen Arzt auf. Erwachsene machen dank ihres Immunschutzes mit weniger als 20 Prozent nur einen kleinen Teil der Infizierten aus. Abgesehen von Reisenden und Eltern, die sich bei ihren Kindern anstecken, leben die meisten Betroffenen in Altenheimen. Aufgrund ihres hohen Alters und ihrer Konstitution ist auch für sie eine Infektion nicht harmlos.

Erkrankungen durch das Rotavirus sind in Deutschland seit dem Jahr 2001 meldepflichtig. In den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 traten weit weniger Infektionen auf als in den Jahren zuvor. Verzeichnete das Robert-Koch-Institut für das Jahr 2019 noch rund 36.000 Fälle, so waren es 2020 nur etwas mehr als 3.000 – der Trend setzt sich im Jahr 2021 fort. In der Hauptinfektionszeit zwischen Februar und April traten mit Stand 14. April 2021 nur 1219 Erkrankungen auf. Die Schließung der Kindereinrichtungen und vermehrte Hygienemaßnahmen haben die Verbreitung der Rotaviren wirkungsvoll verringert.

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