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Morbus Basedow

Schilddrüse auf Hochtouren

Gewichtsabnahme, Nervosität, Herzrasen: Diese Symptome können auf eine Schilddrüsenüberfunktion hindeuten. Häufig steckt ein Morbus Basedow dahinter. Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Verena Schmidt
18.11.2024  08:30 Uhr

Therapie: medikamentös oder definitiv

Eine manifeste Hyperthyreose muss auf jeden Fall behandelt werden. In Deutschland wird meist zunächst ein konservativer Therapieversuch mit Thyreostatika gestartet, Mittel der ersten Wahl sind Thiamazol und Carbimazol. Manchmal ergibt sich relativ schnell eine Besserung, in anderen Fällen kann dies wiederum mehrere Monate dauern. Nach etwa 12 bis 18 Monaten wird eine Therapiepause unter regelmäßiger Kontrolle der Schilddrüsenwerte eingelegt. Bei etwa 40 bis 50 Prozent der Patienten kommt es dann zu einer Besserung der Schilddrüsenüberfunktion, sodass sie zukünftig keine Thyreostatika mehr einnehmen müssen.

Interessant: Eine Publikation, die vor einigen Monaten im »Journal of the Endocrine Society« erschienen ist, zeigt, dass ein Morbus Basedow unter bestimmten Voraussetzungen auch ganz ohne Therapie wieder verschwinden kann. Die Forschenden aus den Niederlanden berichten dabei von elf Patienten, die nach einer großen emotionalen Belastung an Morbus Basedow erkrankten, die Behandlung mit Thyreostatika jedoch ablehnten. Dennoch normalisierten sich bei neun der Betroffenen der Hormonspiegel im Blut und die klinischen Symptome wieder, nachdem die Stresssituation beendet war. In fünf Fällen habe dieser Zustand dauerhaft angehalten, bei vier Betroffenen sei die Erkrankung nach ein bis vier Jahren zurückgekehrt. Ob es allerdings generell sinnvoll ist, bei einigen Basedow-Patienten auf eine medikamentöse Therapie zu verzichten, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

Bei rund der Hälfte aller Patienten ist die Thyreostatika-Gabe nicht erfolgreich, es tritt nach dem Absetzen der Medikamente erneut eine Schilddrüsenüberfunktion auf. Dann sollte eine sogenannte definitive Therapie erwogen werden. Das bedeutet, dass das erkrankte Gewebe entweder durch eine Radiojodtherapie zerstört oder im Rahmen einer Operation entfernt wird. Ärzte streben heute meist eine vollständige Zerstörung beziehungsweise Entfernung der Schilddrüse an, denn das verbleibende Schilddrüsengewebe könnte später zu einem Wiederauftreten der Erkrankung führen. Nach einer totalen Thyreoidektomie müssen die Betroffenen zwar ein Leben lang Levothyroxin einnehmen; das ist im Vergleich zur dauerhaften Einnahme von Thyreostatika allerdings deutlich verträglicher und lässt sich gut steuern. Da bei vielen Patienten eine Besserung durch die medikamentöse Behandlung ausbleibt und sie dann doch definitiv behandelt werden müssen, wird etwa in Nordamerika und Asien bei Morbus Basedow die Schilddrüse meist frühzeitig entfernt.

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