PTA-Forum online
Im Zweifelsfall in die Tonne

Schimmelpilzbefall bei Nahrung

Schimmel an Lebensmitteln ist nicht nur unappetitlich, sondern auch gesundheitsgefährdend. Denn viele Schimmelpilze produzieren giftige Mykotoxine. Herausschneiden reicht nur manchmal. Das meiste muss komplett entsorgt werden.
Barbara Erbe
22.09.2020  08:00 Uhr

Ob Ziehfäden in den Haferflocken, Flaum auf dem Joghurt, eine muffig riechende Nuss im Studentenfutter oder ein grünmatschiger Fleck an der Pflaume: Sie alle zeigen, wie verderblich Lebensmittel sind – vor allem im Sommer. »Schimmelpilze sind weit verbreitet«, berichtet Dr. Stefan Weigel, Leiter der Fachgruppe Pflanzen- und Mykotoxine am Bundesinstitut für Risikobewertung. Schimmelpilze gelten als krankheitserregend, weil viele von ihnen in ihrem Stoffwechsel sogenannte Mykotoxine bilden. Das sind Gifte, mit denen sie sich vermutlich gegen konkurrierende Bakterien behaupten oder Fressfeinde abwehren und die Mensch, Tier und Pflanze schaden können.

»Wir können ihr Vorkommen nicht komplett vermeiden. Aber wir müssen die Konzentration von Mykotoxinen in der Nahrung so niedrig wie möglich halten«, ergänzt Weigel im Gespräch mit PTA-Forum. Für ihr Wachstum brauchen die verschiedenen Schimmelpilzarten unterschiedliche klimatische Bedingungen und Nährstoffe. »Die bekanntesten Mykotoxine sind Aflatoxine, Ochratoxin A, Fusarientoxine, Mutterkorn-Alkaloide, Patulin und Citrinin«, erläutert Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung auf Nachfrage.

Zahlreiche Arten

Die nach dem Pilz Aspergillus flavus benannten Aflatoxine werden vorwiegend in wärmeren Klimazonen auf fettreichen, pflanzlichen Produkten gebildet zum Beispiel Erdnüssen, Pistazien und anderen Nussarten sowie Mais, Mohn, Sesam und Trockenfrüchten, aber auch auf Gewürzen und in Milch. »Aflatoxine können Leberschäden und Krebs verursachen«, warnt die Ernährungswissenschaftlerin. Stefan Weigel fügt hinzu: »Weltweit sind Aflatoxine eine häufige Ursache für Leberkrebs – vor allem in subtropischen und tropischen Regionen mit besseren Wachstumsbedingungen für aflatoxinbildende Schimmelpilze und teilweise unvorteilhaften Lagerbedingungen.« Akute Vergiftungen allerdings würden meist erst durch vergleichsweise hohe Konzentrationen ausgelöst und seien in Mitteleuropa aufgrund der allgemein guten Lebensmittelqualität und häufiger Kontrollen selten.

Das ebenfalls krebserregende Ochratoxin A bildet sich vor allem in Getreide und Trockenfrüchten, aber auch in Kaffee, Wein, Bier, Traubensaft, Kakao, Gewürzen und Süßholz. Fusarientoxine werden häufig in Getreide und Mais nachgewiesen und können im Menschen Haut, Verdauungs- und Immunsystem angreifen. Mutterkorn wiederum wächst vorwiegend auf Roggen, aber auch auf Weizen, Gerste und Hafer. Von ihm gebildete Alkaloide sind hochgiftig und ließen im Mittelalter viele Menschen am sogenannten »Antoniusfeuer« sterben. Dass Mutterkorn-Vergiftungen inzwischen sehr selten sind, liegt daran, dass heutige Roggensorten für den Pilz weniger anfällig sind, und dass moderne Siebe und Scanner die Körner direkt nach der Ernte sorgfältig sortieren.

Vor allem in Äpfeln, aber auch in anderen Früchten kommt das Zellgift Patulin vor. In höheren Dosen eingenommen, kann das Schimmelpilzgift Übelkeit verursachen sowie Magenschleimhautentzündungen und Leberschäden. Citrinin schließlich wirkt nierenschädigend und krebserregend. Es kann vor allem in Reis, aber auch in anderen Getreidearten stecken sowie in Nahrungsergänzungsmitteln, die aus fermentiertem Reis und Getreide gewonnen werden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa