PTA-Forum online
Antipsychotika dringend notwendig

Schizophrenie-Therapie meist lebenslang

Die heterogene Gruppe der Antipsychotika dient der Behandlung psychiatrischer Erkrankungen. Dazu gehören die Akut- und Erhaltungstherapie bipolarer beziehungsweise schizophrener Spektrumserkrankungen sowie Erregungszustände und Verhaltensauffälligkeiten im Rahmen von Demenzerkrankungen und bei Delir.
Christiane Berg
25.09.2020  15:00 Uhr

Patienten einbeziehen

In Deutschland stehen aktuell circa 30 Antipsychotika zur Verfügung. Die Autoren der Leitlinie »Schizophrenie« der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) machen deutlich, dass Arzt und Patient die Wahl des geeigneten Antipsychotikums sowie die der Applikationsform besprechen müssen. Dazu gehört, Vor- und Nachteile der jeweiligen Wirkstoffe, metabolische, motorische, kardiovaskuläre oder hormonelle/sexuelle Nebenwirkungen, Nutzen und Risiken bei Verzicht auf eine Behandlung, Präferenzen des Betroffenen sowie geschlechtsspezifische Aspekte und das Alter zu berücksichtigen.

Um Nebenwirkungen möglichst gering zu halten, wählt der Arzt die antipsychotische Dosierung so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig. Wichtig für die Patienten: Es entstehen weder Abhängigkeiten noch entwickelt sich eine Toleranz. Das gilt auch für Depot-Antipsychotika, die die zuverlässigste Rezidivprophylaxe bieten und die Prognose noch weiter begünstigen.

»Menschen mit einer Schizophrenie haben ein Recht darauf, in ihren besonderen Bedürfnissen und ihrem individuell unterschiedlichen Hilfebedarf wahrgenommen zu werden und sollen befähigt und in die Lage versetzt werden, ihre Interessen selbst durchzusetzen, sich zu organisieren sowie ihre Lebensverhältnisse individuell bestimmen zu können.«
Quelle: Adaptation und Anpassung AWMF-Leitlinie »Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen« 2013 und 2018 (17).

Großes Leid lindern

Die Schizophrenie gilt als eine der schwersten psychischen Erkrankungen, von der weltweit circa ein Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Leben betroffen ist. Das Leid der Patienten ist entsprechend groß. Dabei, so führende Psychiater, ist ein wichtiger Faktor die immense Mortalitätsrate – nicht zuletzt auch durch eine erhöhte Suizidalität. Circa 10 Prozent aller Menschen mit Erstdiagnose unternehmen im ersten Jahr nach Diagnosestellung einen Suizidversuch, 5 bis 15 Prozent der Menschen mit einer Erkrankung aus dem Formenkreis der Schizophrenie versterben durch Selbstmord.

Klinisch relevante Aspekte sind außerdem die ausgeprägte gesellschaftliche Stigmatisierung, die hohe Prävalenz komorbider Abhängigkeiten vor allem von Tabak, Alkohol und Cannabis sowie die große Rate an Arbeits- und Obdachlosigkeit oder sozialer Desintegration.

Aktuell werden in Deutschland circa 800.000 Betroffene vermutet. Pro Jahr erkranken rund 13.000 Menschen neu an einer Schizophrenie. Die Erkrankung tritt laut Leitlinien der DGPPN bevorzugt erstmals zwischen dem 15. und dem 35. Lebensjahr auf. Ein Erkrankungsbeginn vor dem 13. oder nach dem 40. Lebensjahr gilt als selten. Bei Männern wird die Schizophrenie etwa drei bis vier Jahre früher als bei Frauen diagnostiziert. Im Menopausenalter erkranken mehr Frauen als gleichaltrige Männer. In Europa sind bis zu 20 Prozent der Menschen mit Schizophrenie nicht in medizinischer Behandlung.

Zu den Leitsymptomen der Schizophrenie zählen nach ICD-10 unter anderem Gedankenlautwerden, -eingebung, -entzug, -ausbreitung, Kontroll- oder Beeinflussungswahn, kommentierende oder dialogische Stimmen, anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität sowie auch Erregungszustände, Haltungsstereotypien oder Stupor, also Zustände psychischer oder motorischer Erstarrung mit auffälliger Apathie, Sprachverarmung oder verflachten und inadäquaten Affekten.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa