Schmerzen beim Stillen |
Bei einem Milchstau müssen die Milchgänge wieder vollständig entleert werden. Welche Maßnahmen dabei hilfreich, können Hebammen und Stillberaterinnen erklären. Sie können die richtige Stillposition zeigen und kennen Tipps, wie die Mutter das Baby am besten anlegt. Um Verstopfungen in den Milchgängen zu lösen, kann die Frau ihre Brust massieren. Dazu streicht sie vorsichtig von der schmerzenden Stelle zur Brustwarze, um den Milchfluss anzuregen. Die Milch fließt besser, wenn die Brust warm ist. Wärmende Umschläge tun gut, auch warm zu duschen oder die Brust mit einer Wärmelampe zu bestrahlen unterstützt den Milchfluss. Es ist empfehlenswert, das Baby mindestens alle zwei bis drei Stunden trinken zu lassen. Am besten fängt die Frau mit der betroffenen Brust an, damit diese möglichst vollständig entleert wird. Dadurch geht der Druck in der Brust zurück.
Gelingt das Stillen an der entzündeten Brust nicht, kann die Milch alternativ abgepumpt werden. Zu langes Abpumpen kann allerdings die Milchproduktion verstärkt anregen. Nach dem Entleeren tut Kälte gut. Sie reduziert Schmerzen und Schwellungen und sorgt dafür, dass sich Blutgefäße zusammenziehen. Das drosselt die Milchproduktion. Zum Kühlen eignen sich Kompressen aus der Apotheke, kühlende Auflagen oder Wickel, die 20 bis 30 Minuten lang angewendet werden. Die Frau kann dafür als Hausmittel Quark oder Kohlblätter verwenden. Hebammen empfehlen häufig die gebrauchsfertige Wickellösung Retterspitz Äußerlich, die mehrmals täglich angewendet kann. Bevor das Baby wieder angelegt wird, muss die Brust gründlich von der Lösung gereinigt werden.
Sind Fettpfropfen in der Milch eine Ursache für den Milchstau, können Frauen mit ihrem Arzt über die Einnahme von Lecithin sprechen. Der Emulgator kann Fett in Lösung bringen. Gegen die Schmerzen und das Fieber helfen Paracetamol oder Ibuprofen. Sie gehen nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Acetylsalicylsäure ist hingen kontraindiziert für Stillende.