So steigert die Feldenkrais-Methode das Wohlbefinden |
Feldenkrais ist eine ganzheitliche Methode: Bewegungsspielraum und Denken sind der Theorie zufolge eng miteinander verbunden. / © Getty Images/AlenaPaulus
Es war ein Tanzunfall, aus dem ein unbeweglicher Nacken resultierte: Das führte die Schweizerin Nadja Zöch-Schüpbach, Psychotherapeutin und Autorin des Ratgebers »Feldenkrais für die Seele«, zur Feldenkrais-Methode – zuerst als Hilfesuchende, dann als Praktizierende und schließlich als Therapeutin und Ausbilderin. Trotz Osteopathie und Physiotherapie hatte sie zunächst keine nachhaltige Besserung ihrer Schmerzen erreicht: Zöch-Schüpbach hatte ihre schlechten Bewegungsmuster beibehalten. Das sei ihr durch Praktizieren von Feldenkrais-Übungen bewusst geworden, wie sie gegenüber PTA-Forum erzählt.
Zöch-Schüpbach zitiert Moshé Feldenkrais, den Gründer der Methode: »Erst wenn du weißt, was du tust, kannst du tun, was du willst.« Soll heißen: Man sollte sich erst einmal bewusst machen, wie man etwas im Alltag macht. Wie fahre ich Rad? Wie öffne ich eine Flasche? Nutze ich dabei nur meine Hände oder ziehe ich gleichzeitig meine Schultern hoch und beiße die Zähne zusammen?
Wichtig sei es, sich dann zu fragen: Wie, mit welchen bewussten und achtsamen Bewegungen, kann ich es mir leichter machen, mit weniger Muskelanspannung arbeiten? Verspannung und Schmerz sollen so gelöst werden. Die Feldenkrais-Methode soll dabei helfen, den Körper, seine Beweglichkeit und Grenzen bewusst zu erfahren. Man soll ausprobieren, wie Bewegungen leichter und nur unter Beteiligung der wirklich benötigten Muskeln ablaufen können.
Entwickelt hat die Methode der Ingenieur Moshé Pincha Feldenkrais (1904 bis 1984). Laut Schweizerischem Feldenkrais Verband (SFV) beschloss Feldenkrais, seine Knieverletzung selbst anzugehen, nachdem Ärzte ihm wenig Hoffnung auf Besserung gemacht hatten. Er erforschte daraufhin zunächst sein Bewegungsverhalten, mit der Idee, dass nicht das Knie selbst das Problem sei, sondern die Art, wie er es gebrauche. Er konnte es schließlich durch ein geändertes Bewegungsmuster wieder beschwerdefrei nutzen.
Die an ihm selbst gewonnenen Erkenntnisse übertrug er auf andere Menschen und entwickelte die Feldenkrais-Methode. Als Grundlage dienten ihm Kenntnisse aus Jiu Jitsu, Physik, den Ingenieurwissenschaften, der Neurobiologie, der funktionalen Anatomie und Verhaltensforschung.