Sollte die zweite Impfdosis verschoben werden? |
Die Entstehung von Resistenzen des Coronavirus gegen den Impfstoff hält Experte Ulbert für «extrem unwahrscheinlich». Befürchtungen in diese Richtung beruhen seiner Einschätzung nach auf Erfahrungen bei Antibiotika. Gegen diese Stoffe können Bakterien vergleichsweise einfach Resistenzen bilden, indem sie genau die Stelle eines Proteins verändern, an der das Medikament angreift.
Bei den Corona-Impfstoffen sei die Lage aber eine andere. Die vom Körper gebildeten Corona-Antikörper seien sehr vielfältig und bänden das Virus an vielen unterschiedlichen Stellen. Um den Impfstoff unwirksam zu machen, müsste das Virus sich an allen diesen Stellen wandeln.
Hinsichtlich von Mutationen sieht es dagegen anders aus. Wie die Virologin Professor Dr. Isabella Eckerle, Leiterin des Zentrums für neu auftretende Viruserkrankungen an den Universitätskliniken in Genf, gegenüber dem »Heute Journal« erklärte, könnten durch den Verzicht auf die zweite Impfung weitere Mutationen entstehen. Der Grund: Eine große Zahl an Teilimmunisierten öffne dem Virus die Tür, weitere Mutationen wie die im Dezember in Südostengland entdeckte Variante B.1.1.7 zu entwicklen.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.