Bei der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben hatten sich den Angaben zufolge 2022 noch 229 Menschen für eine solche Form des begleiteten Sterbens entschieden, in diesem Jahr schon rund 800. Der Großteil sei 80 bis 90 Jahren alt, sagt Wetzel. Gesamtzahlen zu assistierten Suiziden gibt es laut dem Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, Heiner Melching, mangels einer strukturierten Erfassung nicht. Allein aufgrund der Angaben der größeren Vereine dürfte es allein in diesem Jahr aber mehr als 2000 Fälle geben.
Dass die Zahlen steigen, sei vor allem auf die zunehmende Bekanntheit der Tatsache zurückzuführen, dass Suizidassistenz in Deutschland legal ist. »Und es wird auch offener darüber gesprochen«, sagt Melching. »Das Thema hat eine höhere Akzeptanz in der Gesellschaft gefunden.« Untersuchungen zu den jeweiligen Motiven kämen zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen: etwa die Belastung durch eine Vielzahl an Krankheiten oder auch der Wunsch nach Autonomie.
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