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Risiko minimieren

Strategien zur Darmkrebs-Vorsorge

Kolorektale Karzinome treten bei Menschen aus Industrienationen immer häufiger auf. Mit Vorsorgeuntersuchungen lässt sich das Risiko deutlich minimieren – doch diese Chance nehmen nicht alle Versicherten wahr. Das sollten PTA und Apotheker wissen, um Patienten zu informieren.
Michael van den Heuvel
25.01.2021  12:00 Uhr

Sonderfall familiäre Vorbelastung

Bleibt als Fazit: Ansprüche auf Stuhltests und Darmspiegelungen zur Vorsorge orientieren sich an Bedürfnissen der Allgemeinbevölkerung. »Obwohl die Richtlinien für die Darmkrebsfrüherkennung die Notwendigkeit einer früheren Vorsorge für Menschen mit engen und entfernt verwandten Darmkrebspatienten berücksichtigen, gibt es bislang nur wenige evidenzbasierte Informationen darüber, wie viele Jahre früher Personen mit familiärer Belastung zur Früherkennung gehen sollten«, so Dr. Mahdi Fallah vom DKFZ in einer Presseinformation.

Zusammen mit Kollegen hat er ebenfalls mit der bereits genannten schwedischen Kohorte mit den Daten von 12,6 Millionen nach 1931 geborenen schwedischen Bürgern gearbeitet. Das Risiko für 50-Jährige, in den nächsten zehn Jahren an Darmkrebs zu erkranken, lag durchschnittlich bei 0,44 Prozent. Diesen Wert erreichten Bürger mit familiärer Vorbelastung aber drei bis 29 Jahre früher. Bei Personen mit einem Verwandten ersten Grades, der schon vor seinem 45. Geburtstag eine Darmkrebs-Diagnose erhalten hatte, waren es 16 Jahre früher.

Darüber hinaus kennt man heute einige vererbbare Risikofaktoren. Beispielhaft ist hier die familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) zu nennen. Sie führt zu einem starken Befall des Dickdarms mit Polypen. Ohne chirurgische Behandlung kommt es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu Darmkrebs – die Frage ist nur, wann. Auch andere Regionen, etwa der Magen, die Haut, der Bauchraum sowie der Kieferknochen können betroffen sein.

Ursache der FAP sind Mutationen im APC-Gen (Adenomatous Polyposis of the Colon). Treten bei nahen Verwandten mehrere Fälle von Darmkrebs auf, werden sich Humangenetiker entschließen, mit Zustimmung der Patienten das Erbgut zu untersuchen. Finden sie Mutationen, die auf eine FAP hindeuten, bleibt nur, den Dickdarm entfernen, bevor es zur Entstehung eines Kolonkarzinoms kommt. Heute lassen sich solche Eingriffe schonend und meist unter Erhalt der Stuhlinkontinenz meistern.

FAP ist nicht der einzige vererbbare Risikofaktor. Auch beim hereditären kolorektalen Karzinom ohne Polyposis (HNPCC), dem »Lynch-Syndrom«, kann Darmkrebs schon in jungen Jahren auftreten. Die Erkrankung erklärt rund drei Prozent aller kolorektalen Karzinome und ist damit die häufigste Form erblicher Krebserkrankungen des Dickdarms. Ärzte raten HNPCC-Patienten bereits ab einem Alter von 25 Jahren zu regelmäßigen Koloskopien, zu Gastroskopien und bei Frauen zu gynäkologischen Untersuchungen. Das Lebenszeit-Risiko für Krebserkrankungen hängt jedoch stark davon ab, welche Mutation in einem der betroffenen Gene vorliegt.

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