PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Mikrobiota

Stuhltransplantation – mit Fäkalien heilen

Die fäkale Mikrobiota-Transplantation (FMT) gilt als Hoffnungsträger bei schweren Darminfektionen und anderen Erkrankungen, die mit einer gestörten Darmflora zusammenhängen. Der therapeutische Einsatz ist bislang jedoch begrenzt.
AutorKontaktClara Wildenrath
Datum 18.11.2025  08:00 Uhr

Risiko einer Infektion

Prinzipiell besteht bei einer FMT immer die Gefahr, dass nicht nur erwünschte, gesundheitsfördernde Mikroorganismen, sondern auch potenzielle Krankheitserreger in den Darm des Empfängers gelangen.

Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) berichtete 2019 von zwei Patienten, die sich durch eine Stuhltransplantation von demselben Spender mit multiresistenten Keimen infizierten und schwer erkrankten; einer starb daran. Um das zu vermeiden, fordert das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) umfangreiche Gesundheitsprüfungen für potenzielle Spender. Dazu gehören Stuhluntersuchungen auf über 30 verschiedene Bakterien, Pilze, Viren und Parasiten, etwa multiresistente Keime, Salmonellen und SARS-CoV-2.

Das Blut muss zudem zum Beispiel auf Hepatitis-, Epstein-Barr- und HI-Viren getestet werden. Wer sich im letzten halben Jahr ein Tattoo oder Piercing hat stechen lassen, ist ebenso von einer Stuhlspende ausgeschlossen wie Krankenhauspersonal oder Landwirte. Das Gleiche gilt für Menschen, die zum Beispiel an Adipositas, Depressionen oder Allergien leiden. Dadurch möchte man das Risiko minimieren, dass ein Stuhltransfer unerwünschte immunologische oder metabolische Prozesse im Darm des Empfängers aktiviert. Sind alle Vorgaben erfüllt, wird die Stuhlspende acht Wochen bei -80 °C tiefgefroren und der Spender ein weiteres Mal auf Infektionen getestet. Erst danach darf der Arzt den Transfer durchführen.

In den USA wurde Ende 2022 ein erstes Arzneimittel aus menschlichen Fäkalien zugelassen (RebyotaTM).  Es steht dort Patienten mit wiederkehrenden CDI zur Verfügung, die es nach einer Antibiotikatherapie als Einlauf erhalten können. Kurz darauf erfolgte die Zulassung eines ähnlichen Präparats zur oralen Anwendung (VowstTM). Auch bei diesen Medikamenten weist die FDA jedoch darauf hin, dass ein Restrisiko für übertragbare Erkrankungen bestehen bleibt. Ob derartige Arzneimittel in näherer Zukunft auch in Europa zur Zulassung kommen, ist derzeit nicht absehbar.

Die Hoffnungen, die Menschen mit den unterschiedlichsten Erkrankungen in eine Stuhltransplantation setzen, sind groß – der ärztlichen Anwendung jedoch enge rechtliche Grenzen gesetzt. Manch einer kommt deshalb auf die Idee, sie in Eigenregie durchzuführen. Im Internet kursieren dafür diverse Anleitungen. Vor einem solchen Do-it-yourself-Versuch sollte das Apothekenteam ausdrücklich abraten: Er birgt ein erhebliches Infektionsrisiko. Langfristiges Ziel der Forschung ist es, herauszufinden, welche Bestandteile des Darmmikrobioms therapeutisch wirksam sind. Vielleicht, so die Hoffnung, könnte man diese dann rekombinant herstellen und gezielt einsetzen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa