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Tausendsassa Propranolol

Der nicht kardioselektive β-Adrenozeptor-Antagonist Propranolol ist der erste Vertreter der sogenannten Betablocker. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sind seinem Wirkungsmechanismus zu verdanken.
Nicole Schuster
10.01.2025  08:00 Uhr

Zur Migräneprophylaxe

In der S1-Leitlinie »Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne« aus 2022 empfehlen die Autoren Propranolol (40 - 240 mg/Tag) zur Prophylaxe der chronischen Migräne. Den Betablocker heben sie zudem als medikamentöse Prophylaxeoption bei Kindern und Schwangeren hervor. Studien zeigten, dass Propranolol die Häufigkeit und Schwere von Migräneanfällen verringern kann. Das ist auch das Ergebnis einer systematischen Analyse und Metastudie der European Headache Federation (EHF) aus 2024.

Basierend auf 20 randomisierten Studien mit insgesamt 1291 Patienten stellten die Wissenschaftler fest, dass Propranolol die monatlichen Migränetage im Vergleich zu Placebo um durchschnittlich 1,27 Tage reduzierte und 65 Prozent mehr Patienten eine Reduktion von ≥50 Prozent ihrer monatlichen Migränetage erreichten. Vorteilhaft sind bei der Prophylaxe mit Propranolol das akzeptable Sicherheitsprofil, die lange Anwendungshistorie, globale Verfügbarkeit und die niedrigen Kosten. Propranolol hat eine kurze Halbwertszeit und wird zur Migräneprophylaxe meist zwei- bis dreimal täglich eingenommen. Bis sich die Anfallshäufigkeit spürbar verringert, kann es allerdings einige Wochen dauern. Patienten brauchen also etwas Geduld.

Gegen Schwindel

Die S2k-Leitlinie »Tremor« aus 2022 nennt Propranolol (30-240 mg) als Medikament erster Wahl zur Behandlung des essenziellen Tremors. Bei dieser neurologischen Erkrankung leiden Patienten unter unwillkürlichen und rhythmischen Bewegungen der Hände, des Kopfes oder der Stimme. Die genauen Mechanismen, wie Propranolol diesen Tremor verringert, sind unbekannt. Weiterhin ist der Betablocker zugelassen für die symptomatische Therapie des primären Angstsyndroms. In der S1-Leitlinie aus 2021 zur »Behandlung von Angststörungen« wird allerdings darauf hingewiesen, dass die Wirksamkeit nicht ausreichend belegt ist. Der Betablocker verschafft Erleichterung, indem er körperliche Symptome von Angst wie Herzklopfen und Zittern lindert. 

Untersuchungen deuten darauf hin, dass Propranolol auch bei der Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS) hilfreich sein könnte. Der Wirkstoff könnte die Gedächtniskonsolidierung beeinflussen und dadurch – unmittelbar nach einem traumatischen Ereignis verabreicht – verhindern, dass das Erlebnis dauerhaft im Gedächtnis verankert wird. Da es aktuell keine entsprechende Zulassung gibt, wird Propranolol hier off Label eingesetzt. 

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