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Viele Indikationen

Tausendsassa Propranolol

Der nicht kardioselektive β-Adrenozeptor-Antagonist Propranolol ist der erste Vertreter der sogenannten Betablocker. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sind seinem Wirkungsmechanismus zu verdanken.
Nicole Schuster
10.01.2025  08:00 Uhr

Bei Hyperthyreose

Propranolol wird außerdem bei Symptomen einer Hyperthyreose, also einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen, eingesetzt. In der Schilddrüse spielen T4 (Thyroxin) und T3 (Trijodthyronin) eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Stoffwechsels. T4 hat eine geringere biologische Aktivität als T3 und dient vor allem als Speicherform. Es wird bei Bedarf in das aktivere T3 umgewandelt, indem das Enzym Dejodinase ein Jodatom von T4 entfernt.

Propranolol kann die Umwandlung von T4 in T3 hemmen, indem es die Aktivität der Dejodinase verringert. Gleichzeitig lindert es als Betablocker sowohl kardiale Symptome wie eine erhöhte Herzfrequenz als auch nicht kardiale Symptome einer Hyperthyreose wie Zittern und Unruhe, die durch die übermäßige Stimulation des sympathischen Nervensystems verursacht werden.

Blutschwamm wegschmelzen

Eine weitere interessante Indikation hat Propranolol in Form einer Suspension (Hemangiol®) und gilt als Goldstandard in der medikamentösen Behandlung infantiler Hämangiome. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung überschüssiger Blutgefäße, die in oder unter der Haut wachsen und wegen ihres Aussehens auch als »Erdbeermal« oder »Blutschwämmchen« bezeichnet werden. Die Therapie erfolgt oral und wird bei Säuglingen im Alter von fünf Wochen bis fünf Monaten begonnen. Der Betablocker hemmt die Gefäßneubildung und fördert dadurch die Rückbildung des Blutschwämmchens.

Es sprechen etwa 98 Prozent der behandelten Hämangiome auf Propranolol an. Wird die Therapie zu früh abgebrochen, wächst der (gutartige) Tumor häufig erneut. Nach Angaben in der Fachinformation sollte die Behandlung sechs Monate lang andauern. Bei einem Rezidiv kann sie wieder aufgenommen werden. Es ist nicht nötig, die Dosis beim Absetzen schrittweise zu reduzieren. 

Nebenwirkungen kennen

Die Dosierung von Propranolol variiert je nach Indikation, Alter des Patienten und individuellen Anforderungen. Üblicherweise wird mit einer niedrigen Dosis begonnen und diese erhöht, bis die gewünschte Wirkung eingetreten ist. Für Hämangiome bei Säuglingen wurde eine spezifische Dosierung entwickelt, die auf dem Körpergewicht basiert. Bei einer Überdosierung von Propranolol drohen kardiovaskuläre und zentralnervöse Symptome, die sich als schwere Hypotonie, Bradykardie bis zur Herzinsuffizienz, kardiogener Schock, Atembeschwerden, Bronchospasmen, Krampfanfälle und Bewusstseinsstörungen äußern können.  Wenn Vergiftungsanzeichen auftreten, sind medizinische Notfallmaßnahmen notwendig.

Die häufigsten Nebenwirkungen unter einer Therapie sind Müdigkeit, Schwindel, Kältegefühl in den Extremitäten und eine verminderte Belastbarkeit. Seltenere, aber schwerwiegende Nebenwirkungen umfassen Bronchospasmen, insbesondere bei Asthmatikern, und Bradykardie. Wichtige Kontraindikationen sind Asthma bronchiale oder Bronchospasmus, chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen, unbehandelte Herzinsuffizienz, Hypotonie, Hypoglykämieneigung und schwere periphere Durchblutungsstörungen.

Da Betablocker wie Propranolol beruhigend auf das Nervensystem einwirken, können sie als Dopingmittel missbraucht werden. In Sportarten wie Bogenschießen oder Golf, bei denen sympathische Erregung wie Wettkampfnervosität und Zittern die Leistung beeinträchtigen kann und hohe Konzentration erforderlich ist, sind Betablocker daher verboten.

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