Übungen für den Po |
Das Kreuzheben trainiert Po, Beine und Rücken. Klassischerweise führt man die Übung mit einer Langhantel aus, es geht aber auch ohne zusätzliches Gewicht. Dafür winkelt man im aufrechten Stand die Ellenbogen an und legt die Fingerspitzen knapp hinter den Ohren an den Kopf. Die Füße werden etwas breiter als hüftbreit aufgestellt, Wirbelsäule und Kopf bilden eine gerade Linie. Nun werden Rücken, Bauch und Po angespannt, der Oberkörper langsam nach vorne gebeugt und wieder aufgerichtet.
Auf dem Bauch liegend lässt sich der Hüftbeuger gut dehnen. / Foto: Getty Images/Silke Woweries
Um herauszufinden, ob der Hüftbeuger verkürzt ist, umfasst man in Rückenlage ein Knie mit den Händen und zieht es so weit wie möglich in Richtung Brust. Bleibt das ausgestreckte Bein nicht auf dem Boden liegen, sondern hebt ab, ist der Hüftbeuger wahrscheinlich verkürzt.
Zum Dehnen gibt es die Option, in Bauchlage ein Bein anzuwinkeln, den Fuß mit der Hand der gleichen Körperseite zu greifen und ihn leicht vom Boden weg in Richtung Kopf zu ziehen.
Für den Einstieg empfehlen Sportexperten jede Grundübung 15- bis 20-mal zu wiederholen, später kann die Zahl der Wiederholungen gesteigert werden und lassen sich Abwandlungen der Grundübungen einbauen. Als ideal gelten zudem zwei bis drei Durchgänge pro Übung an bis zu drei Tagen pro Woche.
Neben gezielten Kräftigungsübungen bietet auch der Alltag Bewegungsmöglichkeiten, die das Gesäß nebenbei trainieren. Dazu gehört zum Beispiel das Treppensteigen. Auch der Einbeinstand, bei dem das Gewicht auf ein Bein verlagert wird, während das andere angehoben wird, lässt sich bei vielen Gelegenheiten einbauen.
Grundsätzlich lässt sich ein runder, praller Po durch regelmäßiges Training erarbeiten. Doch natürlich hat jeder Körper seine individuelle biologische Grenze. Nicht jeder bringt die genetische Veranlagung für einen großen Po mit sich. Dennoch gewinnt der Wunsch danach mitunter derart die Oberhand, dass Betroffene bereit sind, auf medizinische Hilfe zurückzugreifen. Nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (ISAPS) wurden im Jahr 2020 weltweit fast 400.000 Po-Vergrößerungen durchgeführt. Der Eingriff steht damit weltweit auf Platz zehn der beliebtesten schönheitschirurgischen Operationen.
Um den Po zu vergrößern, haben Schönheitschirurgen verschiedene Möglichkeiten. Bekannt und umstritten ist der sogenannte »Brazilian Butt Lift«, eine Po-Vergrößerung mit Eigenfett, das zunächst mit Hilfe einer Fettabsaugung aus dem Bauch, den Beinen oder dem Rücken entnommen werden muss. Für ein gutes Behandlungsergebnis müssen Chirurgen etwa 300 bis 350 ml Eigenfett pro Pobacke gewinnen, weshalb mitunter erst einmal eine gezielte Gewichtszunahme notwendig ist. Nachdem das Fettgewebe entfernt wurde, wird es im Labor aufbereitet und anschließend in den Po injiziert. Für die Fettabsaugung sind mehrere kleine Einschnitte zum Einführen der Kanülen notwendig. Um Dellen und Unebenheiten an den Entnahmestellen vorzubeugen, müssen Patienten für etwa vier bis sechs Wochen Kompressionskleidung tragen. Ein Vorteil der Eigenfettmethode ist, dass kein Fremdmaterial in den Körper eingebracht wird. Allergien oder Abstoßungsreaktionen sind somit nicht zu befürchten. Dennoch ist der »Brazilian Butt Lift« nicht ohne Risiko. Das Problem: Werden entnommene Fettzellen in den Gesäßmuskel injiziert, kann eine tödliche Fettembolie entstehen. Laut ISAP liegt das Mortalitätsrisiko bei 1:3000. Fachgesellschaften warnen ihre Mitglieder deshalb mitunter vor der Durchführung, andere raten Patienten, den Eingriff ausschließlich von gut ausgebildeten Chirurgen durchführen zu lassen.
Ist eine deutliche Vergrößerung des Pos gewünscht, raten Schönheitschirurgen meist zur Vergrößerung mit Implantaten. Diese werden über einen Schnitt in der vertikalen Gesäßfalte innerhalb des Gesäßmuskels platziert oder unter den Gesäßmuskel eingebracht. Der Eingriff findet unter Vollnarkose statt und nimmt etwa ein bis zwei Stunden in Anspruch. Im Anschluss müssen Betroffene einen stationären Aufenthalt in der behandelnden Klinik einplanen.
Eine Alternative zum »Brazilian Butt Lift« oder dem Einsatz von Implantaten ist die Po-Vergrößerung mit Hyaluronsäure. Sie gilt als sichere Methode. Jedoch baut sich Hyaluronsäure mit der Zeit im Körper ab. Wer ein langfristiges Ergebnis erreichen möchte, muss die Behandlung nach zwei bis fünf Jahren wiederholen.