Ultraschall in der Kindermedizin |
Caroline Wendt |
10.04.2025 08:00 Uhr |
Bereits Kassenleistung ist eine Ultraschall-Untersuchung bei kindlichen Knochenbrüchen. Hierzu informierte Dr. Kolja Eckert, Sektionsleiter der Kinderchirurgie am Helios St. Johannes Klinikum in Duisburg. »Für viele Eltern steht fest, dass Knochenbrüche immer mittels Röntgenstrahlen untersucht werden müssen, und sie wundern sich, wenn ich zuallererst nach dem Ultraschallgerät greife«, berichtete Eckert. Kinder hätten häufig kleinere Unfälle, doch nur etwa 20 Prozent der durchgeführten Röntgenuntersuchungen wiesen auch tatsächlich einen Knochenbruch nach. Die häufigsten und kindertypischen Brüche, wie Unter- oder Oberarmsfrakturen, ließen sich mit einer Sonografie jedoch sehr gut darstellen. »Das hat vor allem den Vorteil, dass wir dadurch die Strahlenbelastung der Kinder gering halten können«, so der Mediziner.
Ein weiterer Vorteil betreffe den Untersuchungsablauf: »Beim Röntgen müssen die kleinen Patienten von der Notaufnahme noch mal in die Röntgenabteilung und danach wieder zurück – und das meist mit zusätzlichen Wartezeiten«, so Eckert. Die Ultraschall-Untersuchung könne hingegen direkt im Untersuchungsraum mehr oder weniger parallel zum Anamnesegespräch und der klinischen Untersuchung durchgeführt werden. Zudem könnten die Kinder dabei auf dem Schoß der Eltern bleiben, was auch oft von Vorteil sei. »Wenn man im Fraktur-Ultraschall geübt ist, kann man so in fünf Minuten durch sein«, hob Eckert hervor.
Bei Erwachsenen funktioniert die Ultraschall-Untersuchung von Brüchen laut dem DEGUM-Experten oft nicht, weil bei ihnen die Frakturen häufig innerhalb des Gelenks seien: »Hier benötigt man eine Bildgebung, bei der man in das Gelenk reinschauen kann, und das gelingt mit Ultraschall nicht.«