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Gestörter Schlaf

Verhaltenstherapie zeigt gute Ergebnisse

Bei Erkrankungen, die eine erhebliche psychische Komponente haben, hat die Psychotherapie aufgrund ihrer hohen Erfolgsquote und ihrer oft langanhaltenden Heilwirkung einen großen Stellenwert. Dies gilt auch für Schlafstörungen.
AutorKontaktEgid Strehl
Datum 31.05.2023  11:30 Uhr

Auf den Gedankenstuhl

Kognitive Interventionen zielen in der Behandlung von Insomnien auch auf das Durchbrechen nächtlicher Grübelschleifen sowie die Veränderung sogenannter maladaptiver (unangepasster) Überzeugungen über den Schlaf ab. Zur Linderung nächtlichen Grübelns hat sich beispielsweise die Technik des »Gedankenstuhls« als hilfreich erwiesen: Der Patient verlässt hierzu das Bett und nimmt auf einem eher unbequemen Stuhl Platz. Hierbei sollen sich die Patienten – am besten schon einige Stunden vor dem Zubettgehen – circa 15 bis 20 Minuten Zeit nehmen, um gezielt über Themen nachzudenken, die typischerweise beim Versuch (wieder) einzuschlafen in Form von Grübeln erneut auftreten. Es können auch Merksätze und Ideen zur Problemlösung notiert werden. Ziel ist es, das Auftreten dieser ständig zirkulierenden Gedanken (Gedankenkarussell) später in der Einschlafsituation zu reduzieren. Auch die Vorstellung kann helfen: Die Sorgen werden in einen Koffer gepackt und dieser Sorgenkoffer dann außerhalb des Schlafzimmers abgestellt.

Eine andere kognitive Intervention ist die Umstrukturierung dysfunktionaler Gedanken, zum Beispiel: »Wenn ich nicht genug Schlaf bekomme, bin ich nicht leistungsfähig genug.« Solche Gedanken können etwa im Rahmen von Verhaltensexperimenten gezielt hinterfragt und verändert werden. Achtung: Eine Schlafrestriktionstherapie ist nur dann uneingeschränkt zu empfehlen, wenn in der Anfangsphase keine potenziell unfallträchtigen Tätigkeiten wie Autofahren und Bedienen gefährlicher Maschinen ausgeübt werden. Ähnliche Effekte können auch bei der Stimuluskontrolle auftreten, da auch diesem Verfahren ein teilweiser Schlafentzug zugrunde liegt.

Ein Vorteil der KVT-I ist, dass sie auch bei Patienten effektiv ist, die neben der Insomnie unter zusätzlichen anderen Krankheiten leiden. Einige dieser Begleitkrankheiten können simultan ebenfalls günstig beeinflusst werden. Metaanalysen offenbarten zudem, dass allein schon eine Bettzeitrestriktion (Verkürzung der Schlafzeit des Patienten) eine positive Wirkung zeigt. Auch Insomnien im Zusammenhang mit posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), Krebserkrankungen und Schmerzen können effizient durch eine KVT-I gebessert werden.

Umfangreiche Metaanalysen belegen zusammenfassend, dass die KVT-I bei Patienten mit chronischer Insomnie wegen ihrer mittleren bis großen Effektstärke als sehr wirksam anzusehen ist. Dies gilt sowohl für Einzel- als auch für Gruppentherapien und auch für die Langzeitdaten.

Es gibt außerdem zwei Metanalysen zum Vergleich der KVT-I mit einer Pharmakotherapie. Darin stellte sich heraus, dass die Effektstärken miteinander vergleichbar sind und sie kurzfristig als alternative therapeutische Optionen zu bewerten sind. Die KVT und Hypnotika bringen also vergleichbare Effekte; allerdings fallen die Ergebnisse auf längere Sicht für eine KVT besser aus. Deshalb schlagen die Autoren der Metaanalysen vor, die KVT als Therapiemethode der ersten Wahl für eine chronische Insomnie klinisch einzusetzen.

Eine Kombination von KVT mit Temazepam beziehungsweise Zolpidem erbrachte in zwei klinischen Studien synergistische Effekte. Die Untersucher folgern daraus, dass in der Akutbehandlung möglicherweise ein synergistischer Effekt von KVT und Pharmakotherapie besteht, in der Phase nach der Akutbehandlung jedoch eine alleinige KVT überlegen ist.

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