PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Optimale Heilung

Verletzte Muskeln nicht zu lang kühlen

Sich einen Muskel zu verletzen, geht ganz schnell. Bis die Folgen jedoch ausgeheilt sind, können hingegen Monate vergehen. PTA können Betroffene dazu beraten, wie sie den Heilungsprozess optimal unterstützen können.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 07.06.2024  08:15 Uhr

Schmerzen  nehmen

PTA können verschiedene Mittel anbieten, um die Beschwerden zu lindern und die Heilung zu unterstützen. Oral eingenommene nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac lindern muskuloskelettale Schmerzen zuverlässig. Mit der systemischen Aufnahme der Wirkstoffe sind jedoch Nebenwirkungen etwa des Gastrointestinaltraktes verbunden. Bei ambitionierten Sportlern kann das Apothekenteam hinterfragen, ob sie die Analgetika einnehmen wollen, um trotz Verletzung weiter zu trainieren. Schmerzen sind Warnsignale des Körpers und sollen dazu anleiten, die Verletzung nicht weiter zu verschlimmern. Die Kombination aus oralen NSAR und hohen körperlichen Belastungen erhöht zudem das Risiko für Nierenschädigungen und Magendarmblutungen.

Wenn bei Patienten NSAR kontraindiziert sind, sie aber dennoch eine orale Schmerztherapie wünschen, ist Paracetamol eine Alternative. Es wirkt allerdings nicht entzündungshemmend und schädigt bei übermäßigem Gebrauch die Leber. Eher abraten kann das Apothekenteam bei Sportverletzungen von Acetylsalicylsäure (ASS). Der Wirkstoff fördert die Blutungsneigung und kann sich möglicherweise negativ auf den Heilungsprozess auswirken.

Wirksam von außen

Bei vielen Muskelverletzungen muss das Schmerzmittel gar nicht oral eingenommen werden, es wird auch durch eine lokale Therapie mitunter sogar ein besserer Effekt erzielt. Salben und Gele mit Diclofenac oder Ibuprofen sind in der Regel gut verträglich. Als lokale Nebenwirkung können allerdings Hautirritationen wie Trockenheit, Kontaktdermatitis und Juckreiz auftreten. Viele Patienten empfinden bereits das Einmassieren als wohltuend und entspannend. Gele punkten noch zusätzlich durch einen kühlenden Soforteffekt. 

Bei den topischen Schmerztherapeutika sind drei Faktoren entscheidend für die pharmakologische Wirksamkeit: der eingesetzte Arzneistoff, seine Konzentration und die Galenik. Die richtige Formulierung des Arzneimittels stellt sicher, dass der Arzneistoff tatsächlich bis zu den verletzten Strukturen vordringt und dort wirken kann. Hier gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Präparaten. Untersuchungen zur Permeationsfähigkeit von Ibuprofen zeigten beispielsweise, dass eine fünfprozentige Mikrogel-Formulierung (wie doc® Ibuprofen Schmerzgel, dolgit® Mikrogel) einer O/W-Creme wie ibutop® Creme gleicher Konzentration überlegen ist. Das liegt nicht nur daran, dass der Arzneistoff im Mikrogel bereits in gelöster Form vorliegt, sondern auch an den verwendeten Hilfsstoffen, die die Barriereeigenschaft der Hornhaut verringern. Vergleichende klinische Studien zur Wirksamkeit gibt es allerdings nicht.

Diclofenac-Gele unterscheiden sich ebenfalls in ihrer Formulierung und Permeationsfähigkeit. Emulsionsgele bestehen aus einem Öl, das in einem Hydrogel verteilt ist. Der Wirkstoff befindet sich in einem lipophilen Depot innerhalb des Gels und diffundiert durch die hydrophilen Bereiche in die Haut. Hydrogele hingegen enthalten hydrophile Polymere wie Carbomer oder Celluloseether, die ein hochdisperses Gerüst aufbauen, in das sich Wasser einlagert. In einem Versuch fanden Wissenschaftler heraus, dass bei einer liposomalen Gelformulierung (wie Diclo-ratiopharm® Schmerzgel) der Wirkstoff besser durch die Haut aufgenommen wird als bei Emulsionen (wie Voltaren® Schmerzgel). Die bessere Permeation aus dem Liposomengel wird darauf zurückgeführt, dass die Hülle der Liposome ähnlich wie eine Zellmembran aus einer Phospholipid-Doppelschicht aufgebaut ist. Das ermöglicht es ihnen, mit der Haut zu fusionieren und den Wirkstoff einzuschleusen.

Eine Alternative zu Gelen und Cremes sind wirkstoffhaltige Pflaster mit Diclofenac oder Ibuprofen. Sie punkten damit, dass sich Patienten zum Auftragen nicht die Hände schmutzig machen müssen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa