PTA-Forum online
Umstritten

Vitamin D supplementieren oder nicht?

Das Sonnenhormon ist wichtig für den Knochenstoffwechsel. Seine Rolle bei der Prävention oder Linderung verschiedener chronischer Krankheiten ist hingegen umstritten.
Nicole Schuster
08.07.2024  12:00 Uhr

Beratung zu Vitamin D

Auch für Vitamin D gilt: mehr hilft nicht automatisch mehr. Sehr hohe Konzentrationen sind für den Körper sogar giftig. Eine übermäßig hohe Einnahme von Vitamin D über einen längeren Zeitraum führt zu einer übermäßigen Calciumaufnahme im Darm und Calciumfreisetzung aus den Knochen, was in einer Hypercalcämie und Hypercalciurie münden kann. Die Nieren werden durch Calciumablagerungen geschädigt, Dehydrierung, Polyurie, übermäßiger Durst und Nierensteine können die Folge sein. Langfristig kann sich Calcium in Weichgeweben wie Blutgefäßen, Herz, Lunge, Muskeln und Sehnen einlagern. Die Knochen wiederum werden brüchig. Weitere mögliche Symptome einer chronischen Überdosierung sind Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Erbrechen, Verstopfung, Bauchkrämpfe, Bluthochdruck, Psychosen, Muskel-,  Sehnen- und Kopfschmerzen. Schwere Überdosierungen können sogar tödlich enden.

Eine Vergiftungsgefahr besteht nicht, wenn Menschen viel Zeit in der Sonne verbringen. Intoxikationen traten hingegen bereits auf, wenn durch Herstellungsfehler zu große Mengen Vitamin D in Nahrungsergänzungsmittel (NEM) gelangten oder Anwender die Supplemente in übermäßigen Mengen konsumieren. Für das Apothekenteam wichtig: Vitamin D-Präparate können mit verschiedenen Medikamenten interagieren. So verringern zum Beispiel Thiaziddiuretika die Calciumausscheidung im Urin. Die Kombination dieser Diuretika mit Vitamin D-Ergänzungsmitteln, die die intestinale Calciumabsorption erhöhen, könnte zu einer Hypercalcämie führen. 

In einer aktuellen Guideline der Endocrine Society für die klinische Praxis empfiehlt das Gremium eine allgemeine Vitamin-D-Ergänzung nur für Kinder und Jugendliche im Alter von 1 bis 18 Jahren und für Erwachsene über 75 Jahre, Schwangere und Menschen mit hohem Prädiabetesrisiko. Zur Prävention eines manifesten Diabetes ergänzt die Vitamin-D-Supplementierung eine Änderung des Lebensstils. Die Wirkung gilt als belegt. Erst 2023 zeigte eine Übersicht von drei klinischen Studien, dass bei Erwachsenen mit Prädiabetes Vitamin D das Diabetesrisiko wirksam senken kann.

Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt die Supplementierung nur für Säuglinge ab der ersten Lebenswoche bis zum Ende des ersten Lebensjahres und für Personen, bei denen eine unzureichende Versorgung nachgewiesen wurde, die mit Ernährung oder Sonnenbestrahlung nicht zu beheben ist. Wer ohne ärztliche Anweisung Vitamin D ergänzen möchte, sollte NEM mit bis zu maximal 800 I.E. pro Tag wählen. Diese Dosis ist auch bei langfristiger Einnahme und unter Berücksichtigung zusätzlicher Vitamin-D-Quellen wie angereicherte Lebensmittel sicher und nicht mit gesundheitlich bedenklichen Effekten verbunden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa