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Synephrin

Vom Arznei- zum Lebensmittel

Wieder ein neuer »Stern« am Himmel der Selbstoptimierung: Die pflanzliche Substanz Synephrin soll das Abnehmen erleichtern und für einen Energiekick sorgen. Sowohl Wirksamkeitsbelege als auch Sicherheitsdaten fehlen.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 17.04.2023  12:00 Uhr

Herzrisiken

Synephrin wirkt α-sympathomimetisch und kann zu einer Verengung von Blutgefäßen führen. Ob und welches Risiko sich daraus für das Herz-Kreislauf-System ableitet, ist ungewiss. 2014 hat die französische Behörde für Lebensmittelsicherheit, Umwelt- und Arbeitsschutz (ANSES) die verfügbaren klinischen Studien ausgewertet. Wenn ein statistisch signifikanter Unterschied auf den Blutdruck nachgewiesen wurde, war er meist gering. Die Herzfrequenz erhöhte sich in nur einer Studie um mehr als zehn Schläge pro Minute. Das mag zwar im ersten Moment beruhigen, zu beachten ist jedoch, dass die Datenlage schlecht ist und die Studien Schwächen aufweisen.

Untersuchungen mit p-Synephrin wurden mit einer kurzen Beobachtungszeit beziehungsweise zu kleinen Stichprobengrößen durchgeführt. Mitunter wurde nur eine einmalige Gabe untersucht. Die chemische Zusammensetzung von Citrus-aurantium-Extrakten war oft schlecht definiert und das Profil der Extrakte fast nie bekannt. Die p-Synephrin-Konzentration war nicht immer eindeutig angegeben und die Prüfprodukte konnten zusätzlich Koffein oder andere unklare Pflanzenextrakte enthalten. Ungewiss ist zudem, ob alle Menschen gleich empfindlich auf Synephrin reagieren. Bei Koffein ist ein genetischer Polymorphismus bekannt, der dazu führt, dass Konsumenten individuell unterschiedliche Effekte nach der Einnahme verspüren. Es liegen keine Daten für Kinder und Jugendliche vor. Viele Menschen nehmen p-Synephrin während sportlicher Betätigung ein. Der Blutdruck steigt natürlicherweise bei körperlicher Betätigung an. Da sympathomimetische wirkende p-Synephrin kann die Kontrolle des Blutdrucks beeinträchtigen und die Herzfrequenz beeinflussen. Ähnliche Wirkungen sind nach Koffeinkonsum zu erwarten. Die Folgen für die kardiovaskuläre Gesundheit sind unklar.

In Deutschland gab 2021 eine Gemeinsame Expertenkommission unter Federführung vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine Stellungnahme zu Synephrin-haltigen Produkten heraus. Die Fachleute wiesen darauf hin, dass die Einnahme mit unerwünschten kardialen Wirkungen wie Bluthochdruck, Tachyarrhythmie, Angina pectoris, Herzstillstand, QT-Verlängerung, Kammerflimmern, Myokardinfarkt und plötzlichem Tod in Zusammenhang gebracht werden könnte. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) weist weiterhin daraufhin, dass es nicht ausreichend Daten zur Genotoxizität gibt und Langzeitstudien fehlen.

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