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Nuklearer Notfall

Wann die Jodblockade sinnvoll ist – und wann nicht

Viele Menschen haben aktuell Sorge vor einer nuklearen Notfallsituation und fragen in Apotheken nach Jodtabletten. Die selbstständige Einnahme ist aber keinesfalls ungefährlich. Was PTA und Apotheker den Patienten raten können.
AutorKontaktJuliane Brüggen
Datum 02.03.2022  15:00 Uhr

Der Notfall ist vorbereitet

Die zuständigen Behörden sind mit 189,5 Millionen Kaliumiodidtabletten bevorratet. Im Katastrophenfall werden diese in den betroffenen Gebieten an bestimmten Stellen wie Apotheken, Feuerwehrwachen oder Rathäusern an die Bevölkerung ausgegeben. Den Aufruf, die Tabletten abzuholen, erhalten die Bürger rechtzeitig über verschiedene Informationskanäle wie die Medien.

Es braucht eine hohe Dosis

Für Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene bis 45 Jahre wird zur Jodblockade beispielsweise eine Dosis von 130 mg Kaliumiodid empfohlen, zur einmaligen Einnahme. Das entspricht 100 mg Jod. Zum Vergleich: In Nahrungsergänzungsmitteln oder Arzneimitteln zur Jodsubstitution ist deutlich weniger Jod enthalten, meist sind es zwischen 100 µg und 200 µg (= 0,1 mg und 0,2 mg).

Der Zeitpunkt ist entscheidend

Die Katastrophenschutzbehörden berechnen den richtigen Zeitpunkt für die Einnahme. Erst wenn sie ausdrücklich dazu auffordern, sollten Menschen die hochdosierten Jodtabletten einnehmen. Eine zu frühe oder zu späte Einnahme ist weniger oder gar nicht wirksam.

Nicht für jeden ist die Notfall-Einnahme empfohlen

Erwachsene über 45 Jahre sollten kein hochdosiertes Jod einnehmen. Hintergrund ist, dass bei ihnen das dadurch entstehende Risiko höher ist als der Nutzen. Insbesondere bei älteren Menschen mit funktioneller Autonomie der Schilddrüse kann es zu einer jodinduzierten Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) und lebensgefährlicher Stoffwechselentgleisung kommen, wenn die als sicher geltende Gesamtzufuhrmenge von 500 µg Jod pro Tag überschritten wird. Bis zum Ausbruch einer Schilddrüsenkrebserkrankung vergehen 30–40 Jahre.

Menschen, die an einer Jodüberempfindlichkeit oder einer Schilddrüsenerkrankung leiden, sollten sich vorab bei ihrem Arzt informieren, ob die Einnahme von hochdosiertem Jod im Notfall für sie in Frage kommt.

Kein Schutz vor anderen Schadstoffen

Schäden durch andere radioaktive Stoffe wie Caesium 137, Strontium 90 oder Plutonium werden durch die Jodtabletten nicht verhindert. Auch diese können schwere Erkrankungen wie Krebs auslösen.

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