Wann Lärm den Ohren schadet |
Hier empfiehlt sich dringend ein Gehörschutz. Wer das ignoriert und häufiger Konzerte besucht, muss mit einer verfrühten Einbuße des Hörvermögens rechnen. / Foto: Adobe Stock/Melinda Nagy
Das menschliche Gehör ist auf die Schallsignale der natürlichen Umgebung ausgerichtet. Insbesondere Schallwellen, die für die Kommunikation wichtig sind oder in früheren Zeiten das Überleben sicherten, werden optimal wahrgenommen. Ob als leises oder lautes, tiefes oder schrilles Geräusch, hängt von ihrer Frequenz und dem Schalldruckpegel ab. Die Frequenz gibt an, wie oft eine Schallwelle pro Sekunde schwingt. Je höher die Frequenz, umso höher wird der Ton wahrgenommen – allerdings nur in einem bestimmten Rahmen. So liegen Ultraschallwellen mit einer sehr hohen Frequenz und Schallwellen mit sehr niedriger Frequenz (Infraschall) grundsätzlich außerhalb des menschlichen Hörbereichs.
Wie laut eine Schallwelle im hörbaren Frequenzbereich wahrgenommen wird, bestimmt der Schalldruckpegel (Einheit Dezibel, dB). Je höher der Schalldruckpegel, umso lauter ist der Ton. Ob Geräusche angenehm oder störend sind, ist zunächst einmal eine individuelle Wahrnehmung. Die menschliche Hörschwelle liegt bei 10 dB, was in etwa dem Summen einer Mücke entspricht. Das Ticken einer Uhr kommt auf 20 dB, eine Unterhaltung erreicht 60 dB. Ab einer Lautstärke von 90 bis 110 dB wird bei fast allen Menschen die Unbehaglichkeitsschwelle überschritten. Typisches Zeichen dafür ist das spontane Zuhalten der Ohren.
Die Schmerzschwelle liegt bei etwa 120 bis 140 dB. Zum Vergleich: Ein Flugzeug kommt beim Starten auf 130 dB, ein Detonationsknall liegt bei etwa 150 dB, eine Spielzeugpistole erreicht direkt am Ohr 170 dB und selbst bei einem Abstand von 25 cm noch 150 dB. Lautstärken oberhalb der Schmerzgrenze verursachen ein akutes akustisches Trauma mit Schmerzen, (vorübergehenden) Einschränkungen beim Hören und einen Tinnitus. Bei sehr hohem Schalldruck können zudem Teile des Mittelohrs oder Trommelfells verletzt werden.