Warum man oft im Urlaub kränkelt |
»Was unser Körper, unsere Seele und unser Geist am liebsten mögen, ist eine Gleichmäßigkeit«, so Elisabeth Rauh. »Wenn ich schon im Alltag für mich sorge, kann sich auch der Urlaub richtig entfalten. Mache ich das nicht, dann muss ich im Urlaub erstmal Aufräumarbeiten leisten.«
Und was, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und sich am zweiten Urlaubstag der Infekt meldet? Dann ist Gelassenheit angesagt, sagt die Ärztin: »Es ist, wie es ist – ich muss das annehmen und kann wissen: Nach zwei Tagen geht es schon wieder besser. Das ist sinnvoller, als sich womöglich noch über vergeudete Urlaubstage zu ärgern.« Denn wenn man das tut, übernimmt wieder der Sympathikus – und damit der Stress.
Wer im Alltag eng getaktet ist, sollte besser allmählich in den Urlaub starten. »Fahren Sie langsam herunter«, rät Stark. Sprich: Vielleicht nicht gleich am ersten Tag in den Liegestuhl hauen und gar nichts mehr tun, sondern Körper und Seele Zeit zum Umstellen geben.
Das lässt sich umsetzen, indem man sich schon vorher überlegt, was man an den ersten freien Tagen machen möchte. »Sie können zum Beispiel für den Beginn ein Bewegungsprogramm buchen.« Oder man plant einen kleinen Ausflug und unternimmt gezielt etwas, was einem Freude macht.
Wer sich schon im Vorfeld Gedanken macht, vermeidet auch, dass er oder sie mit der vielen Zeit auf einmal gar nichts anfangen kann. Erholung sollte nicht selbst zum Stressfaktor werden Von viel Aktivität allmählich zu weniger – das hilft, in der Erholung dann auch wirklich anzukommen. Wichtig ist, dass die Erholung selbst nicht zum Stressfaktor wird. »Sie müssen im Urlaub nichts müssen«, sagt der Psychiater. »Lösen Sie den Alltagstakt auf und finden Sie in einen anderen Rhythmus hinein.« Das geht eben meist nicht ruckartig, sondern besser nach und nach.