| Juliane Brüggen |
| 31.01.2023 16:00 Uhr |
Liegt eine Mangelernährung vor, sollte nicht sofort der Griff zur hochkalorischen Trinknahrung folgen. »Die Maßnahmen haben einen bestimmten Ablauf«, betonte Smollich. An erster Stelle stehe immer, die Ernährungshemmnisse zu identifizieren und zu beheben. Das können Zahnprobleme, belastende Symptome wie Schmerzen oder Übelkeit, aber auch unerwünschte Arzneimittelwirkungen sein. Restriktive Diäten oder »zu gesundes« Essen können im Alter ebenfalls zu Defiziten führen. Erst nach weiteren Maßnahmen wie einer angenehmeren Gestaltung der Essumgebung, adäquaten Pflegemaßnahmen, Anpassungen und Anreicherungen der Mahlzeiten sowie Zubereitung und Lieferung sollten Trinknahrung und als letzte Optionen Sondenernährung oder parenterale Ernährung zum Einsatz kommen.
Zu beachten sei, dass es nicht nur um harte Fakten geht: »Essen ist mehr als Nährstoffe in den Körper zu bringen. Nahrung ist Genuss und Lebensqualität.« So verbessern auch gemeinsames Essen (»family style meal«), farbige Teller und eine schöne Präsentation des Essens den Ernährungsstatus.