PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Heilpflanzen-Spaziergang

Was blüht denn da?

Mehr als schöner Schein: Ein prächtiges Blütenkleid mag entzücken. Da sind Menschen nicht anders als Insekten. Doch pharmazeutisch Interessierte wissen, dass bei Heilpflanzen auch die inneren Werte zählen. Ein Streifzug durch den Arzneipflanzengarten am Frankfurter Biozentrum.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 12.08.2022  15:00 Uhr

Abwehrstrategien

Mit ihren duftenden Blüten und Blättern können Pflanzen aber nicht nur Insekten anlocken, damit halten sie auch Fraßfeinde auf Distanz. Eine ausgeklügelte Abwehrstrategie hat sich zum Beispiel in der Kapuzinerkresse – die sich am Riedberg an ihrem schattigen Plätzchen im Beet »schwefelhaltige Verbindungen« wunderbar in allen möglichen Gelb- und Orange-Tönen dahinschlängelt – und der Meerrettichwurzel entwickelt. Dabei handelt es sich um die sogenannte Glucosinolat-Myrosinase-Reaktion, bei der scharfe Senföle entstehen, mit deren Hilfe die Pflanze schädliche Insekten abwehrt sowie Bakterien und Pilze tötet.

Dazu werden die beiden Akteure des Abwehrmechanismus zunächst getrennt voneinander in den Pflanzen synthetisiert und gespeichert: zum einen die inaktiven Vorstufen der Senföle, Senfölglykoside oder Glucosinolate genannt, und zum anderen die Myrosinase, die aus den Glucosinolaten erst die aktiven Senföle freisetzt. Zerstören Schädlinge oder Mikroorganismen das pflanzliche Gewebe, wird die räumliche Trennung zwischen Myrosinase und den Senfölglykosiden aufgehoben, und die Spaltreaktion erfolgt. Dabei setzt Kapuzinerkresse vornehmlich Benzyl-Isothiocyanat und Meerrettichwurzel Allyl- und 2-Phenylethyl-Isothiocyanat frei.

Bezogen auf Fertigarzneimittel (Angocin® Anti-Infekt N) stellen die Glucosinolate dieser Pflanzen quasi die Prodrugs dar, aus denen durch die perorale Einnahme die wirksamen Senföle entstehen. Dieses antimikrobielle Potenzial macht man sich bei der Therapie von Harnwegsinfekten zunutze. Laut der derzeit in Überarbeitung befindlichen Leitlinie können die Senfölglykoside der Pflanzenkombination vor allem häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen vorbeugen.

Genauso wie antibakteriell wirkende Bärentraubenblätter (wie Arctuvan®, Cystinol® akut). Deren entscheidender Inhaltsstoff ist das Prodrug Arbutin, aus dem pathogene Keime in der Blase bakteriostatisches Hydrochinon freisetzen – unabhängig vom pH-Wert des Urins. Da Arbutin lebertoxisch wirkt, begrenzen die Leitlinienautoren die prophylaktische Anwendung auf maximal einen Monat. Andere Phytopharmaka wie die Fixkombination aus Tausendgüldenkraut, Liebstöckelwurzel und Rosmarinblättern zeigen in vitro entzündungshemmende, schmerzlindernde, krampflösende sowie antiadhäsive Eigenschaften. Canephron® Uno ist bislang das einzige Phytopharmakon zur Behandlung einer Blasenentzündung, dessen Wirksamkeit in einer größeren validen Studie direkt mit einem Antibiotikum verglichen wurde. Dabei erwies es sich hinsichtlich der Reduktion von Symptomen und der Gabe zusätzlicher Antibiotika gleichwertig der Fosfomycin-Gabe.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa