Was bringen die neuen Therapeutika gegen Hitzewallungen? |
Fezolinetant hemmt den Neurokinin-3-Rezeptor; dadurch kann Neurokinin B seine Wirkung nicht mehr entfalten. Das thermoregulatorische Zentrum im Gehirn wird also nicht mehr übermäßig stimuliert. Bei Elinzanetant handelt es sich um einen dualen Antagonisten, der zusätzlich zur Hemmung des Neurokinin-3-Rezeptors auch noch die Bindung von Substanz P an die Neurokinin-1-Rezeptoren unterbindet.
Das macht sich klinisch bemerkbar: Stute berichtete von Zulassungsstudien, nach denen Elinzanetant die Häufigkeit und Schwere vasomotorischer Beschwerden signifikant stärker als Placebo nach vier und zwölf Wochen senkte. Erste Verbesserungen zeigten sich bereits nach einer Woche. Die Frauen hatten zuvor täglich durchschnittlich 14 Attacken. Nach zwölf Wochen hatten 65 Prozent Prozent der Frauen unter Elinzanetant eine mindestens 50-prozentige Reduktion der Frequenz ihrer Beschwerden erreicht gegenüber 42 Prozent unter Placebo. Zudem verbesserten sich Schlafstörungen und Lebensqualität. Werden die Neurokinin-Antagonisten wieder abgesetzt, kehren sowohl vasomotorische als auch Schlafbeschwerden wieder.
Der duale Ansatz sei der Grund für Elinzanetants breitere Wirkung, erklärte Stute die überaus positiven Effekte auf wechseljahresbedingte Schlafprobleme. »Substanz P, aus der gleichen Familie wie Neurokinin B stammend, hat noch andere Aufgaben als bei der Thermoregulation. Unter anderem ist es eben an der Schlafregulation beteiligt. Deshalb kann daraus geschlossen werden, dass die Besserung der Schlafstörungen nicht nur aus der Besserung der vasomotorischen Beschwerden resultiert.«
Fezolinetant 45 mg (Veoza®) | Deutschland | Schweiz |
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Indikation | Behandlung moderater bis schwerer vasomotorischer Symptome, die mit der Menopause assoziiert sind | Behandlung moderater bis schwerer vasomotorischer Symptome bei postmenopausalen Patientinnen |
Leberwertkontrollen | ALT, AST und Gesamtbilirubin monatlich | ALT, AST, ALP und Gesamtbilirubin monatlich |
Kontraindikationen | gleichzeitige Anwendung moderater oder starker CYP1A2-Inhibitoren | alle CYP1A2-Inhibitoren |
Mammakarzinom und estrogenabhängige Malignome | während onkologischer Therapie nicht empfohlennach onkologischer Therapie nach individueller Nutzen-Risiko-Abwägung | Individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung |