Was bringt Melatonin bei Schlafstörungen? |
Verglichen mit klassischen Schlafmitteln wie Benzodiazepinen, Antidepressiva, Antihistaminika und Anxiolytika, ist Melatonin – eine korrekte Anwendung vorausgesetzt – zwar relativ nebenwirkungsarm. Völlig frei von Risiken und Nebenwirkungen ist aber auch die endogene Substanz nicht. Das Apothekenteam kann auf unerwünschte Begleiterscheinungen wie Schwindel, Somnolenz (Schläfrigkeit), Alpträume, Reizbarkeit, Nervosität, Rastlosigkeit, Angstzustände, Migräne, Bluthochdruck, Magen-Darm-Beschwerden, Blutbildveränderungen, Antriebslosigkeit oder psychomotorische Hyperaktivität hinweisen.
Langzeitwirkungen bei dauerhafter Einnahme sind noch nicht ausreichend erforscht. Weiterhin sind mögliche Interaktionen zu bedenken. Melatonin wird zum größten Teil in der Leber über die CYP1A-Enzyme metabolisiert. Wechselwirkungen können unter anderem mit bestimmten Antiepileptika (wie Carbamazepin), Antidepressiva (wie Fluvoxamin) oder auch dem H2-Rezeptor-Antagonisten Cimitidin auftreten.
Anstelle Schlafstörungen mit NEM zu kaschieren, sind viele Betroffene besser beraten, das Problem an der Wurzel zu packen und die Ursachen anzugehen. Schlafmediziner bevorzugen nicht-medikamentöse Ansätze, zu denen Entspannungstechniken und eine gute Schlafhygiene zählen. Konsequent durchgeführt, helfen die Methoden auch den meisten Menschen, wieder entspannter ein- und durchzuschlafen.