Was Gelenke fit hält |
Gelenke brauchen Bewegung, um gesund zu bleiben. Das geht meist auch dann, wenn sie bereits arthrotisch verändert sind. / Foto: Adobe Stock/Siam
Gelenke bestehen aus den mit Knorpel überzogenen Gelenkflächen der beteiligten Knochen und einem flüssigkeitsgefüllten Gelenkspalt und sind von einer Gelenkkapsel umgeben. Die zähflüssige Gelenkflüssigkeit zwischen den Knorpelflächen, die Synovia, sorgt für die nötige »Schmierung«. Ähnlich wie Türscharniere geölt werden müssen, um ein Quietschen zu verhindern, brauchen Gelenke ausreichend Schmierstoff, um reibungslos gegeneinander zu gleiten. Da der Knorpel nicht an den Blutkreislauf angeschlossen ist, versorgt ihn die Synovialflüssigkeit zudem mit Nährstoffen.
Bei Belastung wird der Knorpel wie ein Schwamm ausgepresst und bei Entlastung saugt er nährstoffreiche Synovia auf. Ein regelmäßiger Wechsel zwischen Belastung und Entlastung sowie eine ausreichende Zufuhr von gelenkaktiven Nährstoffen halten den Knorpel somit gesund. Zu den essenziellen Substanzen für Knorpel und Gelenke zählen Glucosamin, Chondroitinsulfat, Hyaluronsäure und Kollagen. Glucosamin ist ein Aminozucker, der in großen Verbindungen wie Proteoglykanen enthalten ist, und stellt ebenso wie Chondroitinsulfat einen wichtigen Bestandteil des Knorpels dar. Bei Hyaluronsäure handelt es sich um ein langkettiges Molekül mit hoher Wasseraufnahmefähigkeit, das die Viskosität der Gelenkflüssigkeit erhöht. Das Fasermolekül Kollagen festigt als Strukturprotein Knorpel, Knochen und Gelenke.
Permanente Überbelastung, etwa durch Übergewicht, Fettleibigkeit, schwere körperliche Arbeit oder intensiven Leistungssport, kann zu Gelenkbeschwerden führen. Falsches Training, besonders bei untrainierten Personen, sowie Fehlstellungen von Gliedmaßen und Fehlhaltungen belasten die Gelenke ebenfalls. Eine Ernährung, die auf einfachen Kohlenhydraten wie Weißmehlprodukten oder zuckerhaltigen Lebensmitteln und gesättigten Fettsäuren basiert sowie zahlreiche Zusatzstoffe, Alkohol und Kaffee umfasst, kann entzündliche Vorgänge in den Gelenken verschärfen, ebenso Bewegungsmangel und Rauchen. Alte Verletzungen und eine genetische Disposition können ebenfalls zu Gelenkbeschwerden führen. In den Wechseljahren leiden viele Frauen unter Gelenkschmerzen. Nicht außer Acht zu lassen ist auch der altersbedingte Verschleiß.
Entzündliche Prozesse im Gelenk können die Zusammensetzung der Gelenkflüssigkeit beeinflussen. Der Knorpel wird schlechter versorgt. Die Knorpeloberfläche wird rauer und kleine Knorpelstückchen können absplittern und die Entzündung weiter befeuern. Mögliche Folge: belastungsabhängige Schmerzen. Wenn sich Patienten jetzt weniger bewegen, kommt weniger Schmierflüssigkeit im Knorpel an. Das verstärkt den Verschleiß und die Schmerzen und es kommt ein Teufelskreis in Gang, bei dem der Knorpel fortschreitend abgebaut wird. Nach dem 60. Lebensjahr sind etwa die Hälfte der Frauen und ein Drittel der Männer von Arthrose betroffen, wobei erste Abnutzungserscheinungen schon vor dem 40. Lebensjahr auftreten können.