Was ist bei Clotrimazol-Rezepturen zu beachten? |
Mediziner kombinieren Clotrimazol gerne mit Glucocorticoiden. Neben der Behandlung der Pilzinfektion reduzieren dann niedrigpotente Steroide Entzündungszeichen der Haut. Aber Achtung: Aufgrund der immunsupprimierenden Eigenschaften kann eine zu lange Anwendung eine Superinfektion nach sich ziehen. Die nur sehr dünne Applikation dreimal täglich auf die erkrankte Hautstellen ist bei den Kombinationen auf wenige Tage begrenzt. Anschließend sollte noch eine Creme nur mit Clotrimazol großzügig über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen angewendet werden.
Ausgangspunkt entsprechender Individualrezepturen ist die hydrophile Prednicarbat- Creme 0,15 Prozent (NRF 11.144.), in die 1 Prozent Clotrimazol eingearbeitet wird. Die gleiche Menge Clotrimazol verträgt auch die Triamcinolonacetonid-Emulsion 0,1 Prozent (NRF 11.47.), die bei großflächigen oder sehr stark nässenden Dermatosen vorteilhafter ist. Die Aufbrauchfrist beider Rezepturen beträgt vier Wochen.
Häufig verordnen Ärzte auch 0,5 Prozent Clotrimazol mit 0,125 Prozent Prednicarbat und 1 Prozent Salicylsäure in Basiscreme DAC. Auf den ersten Blick ist diese Kombination nicht plausibel. Denn das Antimykotikum ist basischer Natur, wodurch es zu Wechselwirkungen mit der Salicylsäure kommt. Kurz gesagt: Es entsteht eine klassische Säure-Basen-Reaktion. Doch wichtig zu wissen ist, dass bei dieser chemischen Reaktion die Wirkstoffkonzentration von Clotrimazol und Salicylsäure bei einer Anwendungsdauer von lediglich einer Woche nicht um 10 Prozent abfällt.
Nach sieben Tagen ist mit der Kombination von 1-prozentigem Clotrimazol mit 0,125-prozentigem Prednicarbat bis zum Verschwinden der Entzündung weiterzutherapieren. Bei hartnäckigen Pilzinfektionen empfiehlt es sich, die Behandlung mit reiner Clotrimazolcreme zwei Wochen über das Verschwinden der Beschwerden hinaus weiterzuführen. Übrigens: Das NRF setzt mit Prednicarbat ein moderndes Glucocorticoid der Klasse II (mittelstark) mit einem TIX-Wert von 2 ein. Es ist besser verträglich als Hydrocortison oder Dexamethason.
Nicht nur das NRF gibt standardisierte Rezepturen heraus. Auch die Firma Ichthyol hat auf der Webseite einige dermatologische Rezepturen mit Clotrimazol veröffentlicht (Rezepturensammlung Folia Ichthyolica über www.ichthyol.de, Fachkreis-Log-in mit Doc-Check-Passwort). Ein Großteil ist indiziert bei Mykosen, andere enthalten zusätzlich etwa Betamethasonvalerat beziehungsweise Clobetasolpropionat. Dann lautet die Indikation »Mykosen mit superinfizierten Dermatosen«. Laut Literatur besitzt das stark wirksame Betamethasonvalerat (Klasse III) einen TIX-Wert von 1. Es handelt sich also um ein altbewährtes Glucocorticoid, das ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wirksamkeit und unerwünschten Effekten besitzt.