Was ist eigentlich umami? |
Barbara Döring |
17.10.2025 13:00 Uhr |
In vielen vegetarischen und veganen Rezepten sind zudem Hefeflocken angegeben, die als Würzmittel und zur Bindung von Flüssigkeit dienen. Sie verfeinern mit ihrem nussigen und käsigen Umami-Aroma zum Beispiel Brotaufstriche und binden Soßen und Suppen. Bei veganen Gratins können sie den Käse ersetzen. Hefeflocken gelten zudem als gute Quelle für Eiweiß und verschiedene B-Vitamine. Das für Veganer wichtige Vitamine B12 ist jedoch nicht enthalten. Manche Hersteller setzen es ihren Produkten daher zu.
Die Flocken werden aus Hefepilzen hergestellt – meist Back- oder Bierhefe, die auf Melasse oder Getreide gezüchtet werden. Dabei entsteht eine Flüssigkeit, die getrocknet und zu Flocken vermahlen wird. Eine Auswahl an Umami-Rezepten und umami-reichen Zutaten bietet das Umami-Informationszentrum in Tokio auf seiner Website www.umamiinfo.com. Das Zentrum wurde 1982 gegründet und ist in Japan inzwischen als gemeinnützige Organisation anerkannt.
Interessant: Nicht alle Menschen nehmen umami gleich stark wahr. Bei der Erkennungsschwelle gibt es starke individuelle Unterschiede. Bei 3 bis 5 Prozent der Bevölkerung liegt eine spezifische Ageusie vor, das heißt, sie können Glutamat und damit den typischen fleischigen Geschmack nicht erkennen. Liebhaber des vollmundigen Umami-Geschmacks dürften auch Vampirfledermäuse bedauern. Sie können weder süß noch umami schmecken, wie Forschende erst kürzlich herausfanden. Die Fähigkeit, die beiden Geschmacksqualitäten wahrzunehmen, ging ihnen schon vor vielen Millionen Jahren verloren. Als Blutsauger, die sich ausschließlich vom Blut von Vögeln und Säugetieren ernähren, sind sie schlicht und einfach nicht darauf angewiesen, umami zu schmecken.
Symbolbild / © Adobe Stock/Keddy
Einen herzhaft-würzigen Umami-Geschmack haben vegane Burgerpattys aus Kidneybohnen. Sie sind nicht nur fleischlos, die Zutaten kommen laut der Verbraucherzentrale Berlin auf einen ökologischen Fußabdruck von 197 CO2-Äquivalenten gegenüber 1380 CO2-Äquivalenten eines Pattys aus Rinderhackfleisch.
Zutaten: 250 g Kidneybohnen, 1 klein geschnittene Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 60 g Haferflocken, 25 g Vollkornmehl oder Dinkelvollkornmehl, Öl und verschiedene Gewürze nach Wahl wie Misopaste, geräuchertes Paprikapulver, Cayennepfeffer, weißer Pfeffer, Sojasauce
Bohnen in einem Sieb abtropfen lassen und mit einer Gabel zerdrücken. Zwiebel anbraten, gepressten Knoblauch nach einer Minute kurz mitbraten. Beides zusammen mit Haferflocken und Mehl zu der Bohnenmasse geben und gut durchkneten. Nach Geschmack würzen und zugedeckt für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. Fünf Burgerpattys formen. Öl in einer Pfanne hoch erhitzen und die Pattys auf kleiner Flamme auf jeder Seite knusprig braten.
Quelle: Verbraucherzentrale Berlin