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Was können Hautcheck-Apps?

Bloß ein harmloses Muttermal oder könnte es Hautkrebs sein? Hautcheck-Apps versprechen anhand von ein paar Smartphonefotos eine schnelle Abklärung von Hautveränderungen. Warum diese digitalen Hilfsmittel den User in falscher Sicherheit wiegen können, war Thema bei einer Dermatologie-Tagung.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 07.03.2024  15:30 Uhr
Was können Hautcheck-Apps?

Es klingt ziemlich verlockend: Einfach ein paar Fotos der verdächtigen Hautstelle aus mehreren Perspektiven anfertigen, hochladen und abwarten – wenige Stunden später kommt dank künstlicher Intelligenz das Ergebnis, »mit beeindruckender Genauigkeit«, wie manche App wirbt.

»Skin Screener«, »SkinVisions«, »Intelligence Skin Check« oder »Dermanostic«: Die Zahl sogenannter Hautcheck-Apps, deren Nutzung zum Teil auch von gesetzlichen Krankenversicherungen erstattet werden, wächst stetig. Die Vorteile der digitalen Alternative zum Besuch des Dermatologen scheinen offensichtlich: kein monatelanges Warten auf einen Facharzttermin, der Check ist schnell gemacht, zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich und kostet nur wenig Geld. Und sitzt das Hautmal an einer schambehafteten Körperstelle, dürfte die Hemmschwelle bei einer Diagnose-App nicht so groß sein.

»Die Krankenkassen machen diese Angebote, um die Versorgung aufgrund der demografischen Entwicklung und des Rückgangs der Facharztzeiten in den niedergelassenen Praxen sicherzustellen. Generell sind solche Apps nicht zu verteufeln, bei einer vermeintlich harmlosen Erkrankung wie etwa Fußpilz ist das auch in Ordnung. Aber wenn es um die Beurteilung neu aufgetretener oder veränderter Muttermale geht, sehen wir die Nutzung allein von Hautcheck-Apps sehr kritisch«, sagte Dr. Ralph von Kiedrowski, Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen (BVDD), bei der Eröffnungspressekonferenz des gemeinsamen Dermatologie-Kongresses mit der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) in Wiesbaden.

Das Problem und für Laien nicht zu unterscheiden: Längst nicht alle verfügbaren Apps sind auf das Hautkrebs-Screening spezialisiert, wie Kiedrowski erklärte. Der Begriff »Hautcheck-App« sei zu unspezifisch, um vom Laien eingeordnet werden zu können. »Derzeit gibt es nur zwei Apps – die dritte ist in der Entwicklung –, die als reine Hautkrebs-Screening-Apps gelten können, bei denen es vor allem um die Erkennung von schwarzem, aber auch weißem Hautkrebs geht. Sie haben KI-unterstützt schon eine relativ gute Bilderkennung und Trefferquote. Aber: Auch eine seborrhoische Keratose kann sehr dramatisch aussehen und wird nicht 100 Prozent von solchen Apps erkannt. Davon zu unterscheiden sind allgemeine Applikationen telemedizinischer Hautscan-Anbieter, die neben Anamnesebögen und Fotos nebenbei nach Hautkrebs fragen. Diese lehnen wir als Fachärzte ab.«

Zu einer ähnlichen Einschätzung kamen im Übrigen die Verbraucherschützer von Stiftung Warentest Anfang des vergangenen Jahres , als sie 17 Hautscreening-Apps (8 für Android, 9 für iOS) genauer unter die Lupe genommen haben. Nur eine einzige konnten sie empfehlen.

Die Präsenzuntersuchung in der Hautarztpraxis sei der telemedizinischen per App auf jeden Fall überlegen, ist von Kiedrowski überzeugt. Studien zeigten, dass etwa 10 bis 15 Prozent der teledermatologischen Anfragen nicht teledermatologisch zu lösen sind. »Was das melanozytäre Muttermal betrifft, ist derzeit die Auflichtmikroskopie mittels Dermatoskop und nicht die visuelle Kontrolle entscheidend. Die Auflichtmikroskopie kann derzeit über Systeme der künstlichen Intelligenz (KI) noch nicht angeboten werden.« Außerdem zu bedenken: »Wir wissen bei den digitalen Tools nicht, wie viele falsch negative Befunde durchgehen. Die Nichterkennung entarteter Zellen ist beim Melanom die gefährlichere.«

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