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Darmgesundheit

Was können Postbiotika?

Möglicherweise müssen nicht gleich lebende Bakterien zugeführt werden, um von deren positiven Wirkungen zu profitieren. Schon die Einnahme ihrer Metaboliten könnte wirken.
Nicole Schuster
12.04.2024  12:00 Uhr

Propionat und das Herz 

Propionsäure, auch als Propansäure bekannt, wird im Dickdarm von verschiedenen Bakterien, unter anderem Clostridien, gebildet. In einer Tierstudie aus 2018 erwies sich die orale Gabe von Propionat als kardioprotektiv. Systemische Entzündungen wurden bei den Versuchsmäusen zurückgedrängt.

Propionsäure kann zudem regulierend in das Immunsystem eingreifen und überschießende entzündliche Prozesse reduzieren. Untersuchungen zeigen, dass sich das positiv auf den Krankheitsverlauf von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) auswirken kann.

Acetat gegen Appetit?

Acetat ist das Anion der Essigsäure. Essigsäure ist in Apfelessig enthalten. Die kurzkettige Fettsäure können jedoch auch einige Darmbakterien herstellen. Acetat aus dem Dickdarm wiederum könnte die Blut-Hirn-Schranke passieren und im Gehirn den Appetit hemmen. Es soll unter anderem eine direkte Rolle bei der zentralen Appetitregulation spielen.

Einen beantragten Health Claim für Apfelessig (als Pulver) hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) jedoch abgelehnt. Das Gremium war zum einen der Ansicht, dass Apfelessig (als Pulver) nicht ausreichend charakterisiert ist. Zum anderen wurde die vermeintliche Wirkung »normalisiert/fördert den Darm« als nicht ausreichend bewiesen abgelehnt, da die EFSA keinen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Apfelessigpulver und einer Verbesserung der Darmmotorik feststellen konnte.

Viele Frage noch offen

Wirksamkeit und Nutzen von kurzkettigen Fettsäuren als Postbiotika sind somit insgesamt noch unklar. Fragen zur Sicherheit sind ebenfalls noch offen. Bisherige interventionelle Studien am Menschen zeigten hauptsächlich, dass SCFAs gut verträglich zu sein scheinen. Es wurden keine wesentlichen Nebenwirkungen gemeldet. Allerdings sind die Risiken einer langfristigen und/oder hoch dosierten Supplementierung noch nicht ausreichend untersucht. Entsprechende Studien wären jedoch wünschenswert.

In einigen Untersuchungen wurden die besten Ergebnisse mit Dosen erzielt, die über den physiologischen Konzentrationen liegen, und in anderen erzielten SCFAs bei nur kurzzeitiger Gabe keine signifikanten Resultate. Sind Wirksamkeit und Sicherheit jedoch erst mal erwiesen, könnten Postbiotika als stabile, kostengünstige und gut haltbare Anwendung eine Option gerade für Risikopatienten sein, die von den gesundheitlichen Vorteilen einer ausgeglichenen Darmmikrobiota profitieren wollen.

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