| Katja Egermeier |
| 08.04.2025 10:00 Uhr |
Vor allem auf die Selbstwirksamkeit kommt es Rünger an. Selbstwirksamkeit ist laut Definition die Überzeugung, dass schwierige Situationen aus eigener Kraft gemeistert werden können. Und diese lasse sich beispielsweise durch folgende Maßnahmen steigern:
Auch das Selbstmanagement sei bei der Bewältigung chronischer Erkrankungen von großer Bedeutung, so Rünger weiter. Das beinhalte nicht nur die Fähigkeit, mit den Symptomen und der Behandlung umgehen zu können, sondern auch mit den körperlichen und psychosozialen Folgen und den Auswirkungen auf die Lebensführung.
Bei gutem Selbstmanagement übernimmt der Patient Verantwortung für die eigene Gesundheit, optimiert und erhält diese, reduziert Symptome und funktionelle Beeinträchtigungen, identifiziert und äußert seine Bedürfnisse, steckt sich persönliche Ziele, findet auch in Zusammenarbeit mit dem Arzt Strategien, um diese zu erreichen und arbeitet besser an der Therapie mit. Rünger: »Durch diese ganzen Maßnahmen steigert sich die Lebensqualität. Das ist das, was wir möchten: eine gute Lebensqualität mit wenigen Einschränkungen im Alltag.«
Die Lippenbremse zu beherrschen ist für Asthmatiker essenziell. Sie gilt als Grundlage aller Atemübungen. Dabei wird durch die Nase eingeatmet und durch den gespitzten, nur leicht geöffneten Mund mit Ssss- oder Pfff-Lauten wieder ausgeatmet. Dadurch bleiben die Atemwege weit, die Lunge wird entleert und kann mit neuer Luft versorgt werden.
Eingesetzt werde die Lippenbremse im Idealfall in einer atemerleichternden Stellung, wie zum Beispiel dem »Torwart«, dem »Hängebauchschwein« oder dem »Kutschersitz«. Für den »Kutschersitz« beispielsweise setzt man sich aufrecht auf die vordere Kante eines Stuhls und lässt sich zusammensacken. Die Unterarme ruhen auf den Oberschenkeln, die Hände hängen herunter. Der Rücken ist gerundet, aber nicht verkrampft. So kann sich der Brustkorb weiten und eine freiere Atmung ermöglicht werden. Ebenso bei der Torwartstellung, bei der die Hände im Stehen auf die Oberschenkel abgestützt werden, wodurch der Brustkorb entlastet wird.
Auch Entspannungsübungen können langfristig eine Erleichterung für Asthmatiker bedeuten. Wer sich entspannt, verringert Muskeltonus und Atemfrequenz. Dadurch sinkt der Sauerstoffverbrauch, während die Gelassenheit steigt. Mit der Zeit und genug Übung entsteht ein Lerneffekt, wodurch die Entspannung in stressigen Situationen besser abgerufen werden und dazu führen kann, weniger Dauermedikamente zu benötigen.