PTA-Forum online
Autoimmunerkrankungen

Weibliches Geschlecht als Risikofaktor

Frauen erkranken häufiger an Autoimmunerkrankungen als Männer. Warum das so ist, ist eines der ungelösten Rätsel der Medizin. Vieles deutet darauf hin, dass mehrere Komponenten beteiligt sind.
Carina Steyer
21.10.2024  08:30 Uhr

Schätzungen zufolge sind 4,5 Prozent der Weltbevölkerung von einer Autoimmunkrankheit betroffen. 78 Prozent von ihnen sind Frauen. Dass dieses Ungleichgewicht kein Zufall sein kann, fiel bereits den Erstbeschreibern verschiedener Autoimmunerkrankungen vor mehr als einem Jahrhundert auf. Eine Chance, den Grund für die Häufung zu finden, hatten sie damals nicht. Erst als Wissenschaftler begannen, Autoimmunkrankheiten als Gruppe und nicht als eigenständige Syndrome zu betrachten, wurde klar, dass es entscheidende biologische Gemeinsamkeiten gibt.

Lupus erythematodes, das Sjögren-Syndrom, Hashimoto-Thyreoiditis oder die systemische Sklerose zählen zu den Autoimmunerkrankungen, die überwiegend Frauen betreffen. Alle brechen besonders häufig in einer der drei großen weiblichen hormonellen Veränderungsphasen – Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre – aus. Schon lange stehen deshalb Sexualhormone unter Verdacht, zu den entscheidenden Einflussfaktoren der ungleichen Geschlechterverteilung zu zählen. Bekannt ist etwa, dass Estrogen B-Zellen des Immunsystems aktiviert, Antikörper oder im Fall einer Autoimmunkrankheit Autoantikörper zu produzieren. Zur Erinnerung: Antikörper heften sich an bestimmte Moleküle (Antigene) körperfremder Strukturen wie Bakterien oder Viren, die dadurch von anderen Zellen erkannt und vernichtet werden. Autoantikörper binden fälschlicherweise an Strukturen auf den eigenen Körperzellen, die anschließend ausgeschaltet werden.

In der Schwangerschaft nimmt Progesteron eine Schlüsselrolle ein. Gleichzeitig hat es großen Einfluss auf das Immunsystem, da viele wichtige Immunzellen mit Bindungsstellen für Progesteron ausgestattet sind. Dockt das Hormon hier an, werden zum Beispiel verstärkt Antikörper inklusive Autoantikörper produziert (TH2-Immunreaktion) oder die Produktion gedrosselt (TH1-Immunreaktion). Immunologen halten es für wahrscheinlich, dass dies erklärt, warum Frauen, die an Multipler Sklerose oder rheumatoider Arthritis erkrankt sind, während einer Schwangerschaft oft einen Rückgang ihrer Symptome bemerken. Nach der Geburt, wenn der Progesteron-Spiegel sinkt, kommt es bei der Multiplen Sklerose hingegen häufig zu einem Krankheitsschub.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa