Welche Hautflecken sind gefährlich? |
Beim Sonnenschutz geht es nicht nur um Schönheit, sondern vor allem um Gesundheit. UV-Licht ist der wichtigste Treiber von gut- und bösartigen Hautveränderungen. / Foto: Adobe Stock/francescoridolfi
Die Sonne ist der ärgste Feind unserer Haut. Wer sie zu lange zu sehr an sich heranlässt, riskiert kurzfristig Sonnenbrand, langfristig Schlimmeres – von der durch UV-Licht beeinflussten Hautalterung mal ganz abgesehen. Nicht umsonst heißt der Slogan des Berufsverbandes Deutscher Dermatologen »Die Haut vergisst nichts«. Denn irgendwann beginnt sie sich zu erinnern.
Es ist davon auszugehen, dass viele Hautkrebserkrankungen die Folge UV-bedingter Schäden in früher Kindheit sind. Besonders gefährlich ist ein Sonnenbrand, aber auch leichtere UV-Schäden, die sich in ihrer Wirkung summieren, sind nicht zu unterschätzen. Derzeit erkranken in Deutschland jährlich mehr als 220.000 Menschen an Hautkrebs, so viele wie nie zuvor, hieß es bei der jüngsten Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. Etwa 15 Prozent haben bösartige Melanome, die anderen erkranken an weißem Hautkrebs, der als Basalzellkarzinom (Basaliom) oder Plattenepithelkarzinom auftritt.
Heute weiß man, dass für den schwarzen Hautkrebs der bedeutendste Risikofaktor die Anzahl der nach der Geburt erworbenen Muttermale ist. Menschen mit mehr als hundert von diesen haben ein siebenfach erhöhtes Risiko. Muttermale entstehen, weil sich an dieser Stelle zu viele pigmentbildende Zellen angesiedelt haben. Die allermeisten sind gutartig. Dennoch haben einige ein erhöhtes Entartungspotenzial Richtung malignes Melanom. Deshalb gilt es, seine Pigmentmale regelmäßig auf Veränderungen selbst zu kontrollieren, am besten nach folgenden ABCDE-Selbstinspektionskriterien:
Verdächtig mit Blick auf das Plattenepithelkarzinom sind scharf begrenzte Hautrötungen mit schuppiger, sandpapierartiger Oberfläche (aktinische Keratose). Sie finden sich bevorzugt an Lichtterrassen wie Gesicht und Händen. An ein Basalzellkarzinom ist vorsorglich bei roten Flecken, Vernarbungen oder knotigen, von Äderchen durchsetzten Hautveränderungen zu denken. Zusätzlich nutzt man am besten die alle zwei Jahre ab einem Alter von 35 Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen angebotene Hautkrebsfrüherkennungs-Untersuchung.
Nävi, die sich in Form und Farbe von den anderen unterscheiden, werden vom Hautarzt beim Verdacht auf eine bösartige Veränderung samt Wurzel gestanzt oder geschnitten, niemals gelasert. Zum einen würde die zugeführte Laserenergie die Pigmente komplett verändern. Zum anderen wäre eine Untersuchung der Hautprobe im Labor auf entartete Zellen aufgrund der Verbrennung nicht mehr möglich.