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Grenzen der Selbstmedikation

Wenn das Baby krank ist

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Das gilt auch für die Behandlung in Eigenregie mit OTC-Präparaten. PTA-Forum erklärt die Grenzen und Risiken der Selbstmedikation.
Nicole Schuster
01.08.2024  16:00 Uhr

Das richtige Mittel finden

Beratung ist auch bei der Wahl des Medikaments wichtig. Es sollte selbstverständlich sein, dass Eltern in der Selbstmedikation nur für die Altersgruppe zugelassene Arzneimittel verwenden und nicht in den eigenen Arzneischrank greifen. Viele Medikamente, die für Erwachsene sicher sind, können bei Kindern stärkere Nebenwirkungen hervorrufen.

Das Apothekenteam kennt die Gründe: Der Stoffwechsel von Babys und Kindern unterscheidet sich von dem der Erwachsenen. Leber und Nieren als Eliminationsorgane sind noch nicht vollständig entwickelt und können Medikamente nicht so schnell abbauen oder aus dem Körper ausscheiden wie bei Erwachsenen. Das bedeutet, dass Arzneistoffe länger im Körper verbleiben und potenziell schädlich sein können. Besonders anfällig für die Nebenwirkungen von Medikamenten sind Neugeborene und Säuglinge.

Einige Medikamente sind für den Nachwuchs per se nicht geeignet. Bei Kindern kann beispielsweise Acetylsalicylsäure das Reye-Syndrom auslösen, eine seltene, aber schwere Erkrankung, die Leber und Gehirn betrifft. Das Opioid Codein, das in einigen Husten- und Schmerzmitteln enthalten ist, kann bei Kindern schwerwiegende Atemprobleme verursachen.

Pseudoephedrin ist als Wirkstoff in vielen Erkältungsmedikamenten enthalten. Es kann bei Kindern zu Hyperaktivität, Schlaflosigkeit und Herzproblemen führen. In diesen Fällen sollte das Apothekenteam geeignete Alternativen empfehlen. Nicht zu vergessen ist, dass auch harmlos erscheinende Mittel wie Phytopharmaka – besonders für die Allerkleinsten – ungeeignet sein können.

Vorsicht bei Fencheltee

Einige pflanzliche Heilmittel sind nicht so unbedenklich wie viele Menschen denken. So kann das Apothekenteam zum Beispiel darüber aufklären, dass Arzneitees mit Fenchel bei Blähungen für das Baby problematisch sein können. Diese werden für Kinder unter vier Jahren, Schwangere und Stillende nicht mehr empfohlen, da keine ausreichenden Sicherheitsdaten vorliegen. Der Hauptgrund für die Vorsicht ist das enthaltene Estragol: Der Inhaltsstoff hat in Studien an Mäusen und Ratten karzinogene Effekte gezeigt, insbesondere im Hinblick auf die Bildung von Lebertumoren. Daher sollte die Estragol-Exposition so niedrig wie möglich gehalten werden.

Warnungen für Kinder unter vier Jahren sowie Schwangerschaft und Stillzeit haben die schweizerische Arzneimittelbehörde und das Herbal Medicinal Products Committee (HMPC) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) ausgesprochen. Hintergrund ist nicht zuletzt, dass es bei Tees schwierig ist, den Gehalt an Estragol präzise einzuschätzen, da Faktoren wie Wassertemperatur, -menge und Ziehzeit die extrahierte Menge beeinflussen.

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