Wenn Diabetes doppelt auftritt |
Um die Behandlung abzurunden, sind Lebensstilanpassungen erforderlich. Unterschwellige Hinweise und Beratungen in der Apotheke können Betroffene dabei unterstützen, am Ball zu bleiben. Eine Motivation kann sein, dass sie bei guter Adhärenz die Typ-2-Version ihres Diabetes und die damit verbundene Insulinresistenz möglicherweise wieder rückgängig machen können.
Die Prävention beginnt bereits bei von Typ-1-Diabetes betroffenen Kindern. / Foto: Adobe Stock/RFBSIP
Bei der Auswahl der Lebensmittel sollten Patienten komplexe Kohlenhydrate etwa in Vollkornprodukten, Haferflocken und Gemüse bevorzugen. Zucker oder stark verarbeitete Kohlenhydrate lösen Glukosespitzen aus. Es ist allerdings für die meisten Menschen nicht zielführend sich irgendwelche Lebensmittel völlig zu verbieten. Das kann zu Heißhunger und unkontrollierbaren Essanfällen führen. Besser ist es, kalorienreiche und nährstoffarme Lebensmittel wie Schokolade oder Chips in kleinen Mengen als Ausnahmen zuzulassen. Der Großteil der Kost sollte jedoch aus unverarbeiteten Lebensmitteln bestehen.
Das Apothekenteam kann zu täglicher körperlicher Bewegung animieren. Die Patienten bewegen sich bestenfalls mindestens 150 Minuten pro Woche. Als gelenkschonende Belastung sind für übergewichtige Personen mit Diabetes und einer Nervenerkrankung Sportarten wie Schwimmen, Wassergymnastik, Nordic Walking oder Fahrradfahren geeignet. Vor der körperlichen Aktivität passen Menschen mit Typ-1-Diabetes ihre Insulindosis rechtzeitig an, um Unterzuckerungen zu vermeiden.
Das Apothekenteam berät Kunden mit Typ-1-Diabetes auch gerne, wie sie eine Insulinresistenz erst gar nicht entstehen lassen. Die Prävention beginnt bereits bei betroffenen Kindern. Während die genetische Veranlagung nicht veränderbar ist, können Umweltfaktoren kontrolliert werden. Wachsen Kinder in einer adipogenen Umwelt auf, in der unausgewogene und kalorienreiche Lebensmittel jederzeit verfügbar sind, werden sie eher übergewichtig und fettleibig als in einer gesünderen Umgebung. Dabei spielt bei Diabetikern die Blutzuckerkontrolle eine Rolle. Wiederholte Hypoglykämien oder die Angst vor Hypoglykämien können schon bei Kindern zu ungünstigen Essgewohnheiten führen, die eine Fettleibigkeit begünstigen.