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Dicke Luft

Wie Arzneimittel zur Luftverschmutzung beitragen

Über Millionen Jahre ist die Zusammensetzung der Luft annähernd gleich geblieben. Seit der industriellen Revolution jedoch stören die anthropogenen Einträge von Gasen wie Kohlenstoffdioxid, Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), Schwefel- und Stickstoffoxiden zunehmend das empfindliche Gleichgewicht. Nach reichlich 150 Jahren spürt die Menschheit die Auswirkungen. Wahrscheinlich tragen auch Arzneimittel ihren Teil bei.
Edith Schettler
05.09.2022  12:00 Uhr

Mit gutem Beispiel

Eine Berufsgruppe im Gesundheitsdienst hat sich besondere Gedanken um die Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf die Umwelt gemacht: die der Anästhesisten. Die Fachärzte haben erkannt, dass ein großer Teil der Treibhausgase, die das deutsche Gesundheitswesen verursacht, in der Anästhesie entsteht. Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und der Bund Deutscher Anästhesisten (BDA) haben Anfang 2020 die Kommission »Nachhaltigkeit in der Anästhesiologie« gegründet. Diese Kommission hat ein Positionspapier zum Thema »Ökologische Nachhaltigkeit mit konkreten Handlungsempfehlungen zur Anästhesiologie und Intensivmedizin« erarbeitet.

Die auf dem Markt befindlichen Inhalationsnarkotika enthalten überwiegend die FCKW Halothan, Isofluran und Enfluran oder die Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) Sevofluran und Desfluran. Bereits im Jahr 2005 vereinbarten die Vertreter der Vereinten Nationen im Kyoto-Protokoll eine weltweite Reduktion des Einsatzes unter anderem der halogenierten Kohlenwasserstoffe und von Lachgas (Distickstoffmonoxid), ließen jedoch mit den Anästhetika als medizinisch notwendige Substanzen eine Ausnahme zu.

Die Kommission rechnet vor, dass eine siebenstündige Anästhesie mit 6-prozentigem Desfluran dem Klimaeffekt einer Autofahrt vom Nordkap in Norwegen bis nach Kapstadt in Südafrika über 15.698 Kilometer entspricht. Als Alternative empfiehlt sie die weniger ozonschädlichen Inhalationsnarkotika Isofluran und Sevofluran, intravenöse Anästhesien mit Propofol oder regionale Anästhesien. Auch Lachgas sollte nur bei dringender medizinischer Indikation zum Einsatz kommen.

Es gibt bereits eine technologische Lösung für das sichere Auffangen und die Wiedergewinnung von Sevofluran, Desfluran und Isofluran. Diese gelangten bisher ungefiltert über Absaugsysteme in die Abluft. Ein Narkosegasfilter fängt nun das vom Patienten ausgeatmete Gas auf und speichert es für eine Rückgewinnung. Er macht damit die Absauganlagen in den OP-Sälen zum Teil überflüssig, wodurch die Klinik ihre Betriebskosten senken kann. Die Wiedergewinnung des Wirkstoffes trägt dazu bei, Ressourcen zu schonen und die Luftverschmutzung zu verringern. 

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