Wie lange ein Jetlag dauert – und was dagegen hilft |
Wer sich auf Fernreise begibt, kommt um den Jetlag nicht herum. Aber er dauert nicht ewig und lässt sich auch abmildern. / © Adobe Stock/Formoney (generiert mit KI)
Wer nach einer Flugreise in eine andere Zeitzone neben der Spur ist, kennt den unangenehmen Reisebegleiter Jetlag. Gegen ihn gibt es kein Patentrezept. Es habe mit unserer inneren Uhr zu tun, sagt Dorothee Steven. Die Psychologin arbeitet am Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin in Köln in der Abteilung für Schlaf und Humanfaktoren.
Die innere Uhr ist nach ihren Worten im Gehirn angesiedelt und steuert alles, was im Körper mit einem Rhythmus abläuft oder zu vorgegebenen Zeiten ablaufen muss. »Licht ist der stärkste Taktgeber für die innere Uhr.« Ändert sich der Zeitpunkt von Helligkeit und Dunkelheit plötzlich, wie bei einem Flug durch mehrere Zeitzonen, kann sie das durcheinanderbringen.
Bei Reisen in Richtung Asien oder Australien, also nach Osten, fühlt sich das Ganze oft schlimmer an. Das hängt damit zusammen, dass sich die innere Uhr dort verfrühen muss. Wenn es in Hongkong 23 Uhr ist, ist es in Deutschland erst 17 Uhr – sich darauf einzustellen, fällt vielen Menschen schwerer als bei Reisen nach Westen, etwa nach New York, wo es dann erst 11 Uhr wäre.
Man kann versuchen, seinen Schlafrhythmus schon einige Tage vor der Reise anzupassen – vor allem mit Licht, wie Steven beschreibt. Wenn es draußen noch dunkel ist, können Tageslichtlampen Helligkeit simulieren. Ist es draußen noch hell, kann man das Zimmer abdunkeln. Dadurch passt sich der Schlaf dann an. »Aber das ist alles ein bisschen zäh und oftmals nicht sozialverträglich«, so die Expertin. Gänzlich verhindern kann man einen Jetlag dadurch nicht, sondern höchstens abmildern. Möglicher unerwünschter Nebeneffekt dieser Maßnahmen: Gefühle eines Mini-Jetlags schon zu Hause.
Ganz oben auf der Liste seiner Symptome stehen demnach Schlafstörungen, weil man nicht zur gewünschten Zeit schlafen kann. Die Folgen des gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus können sich geistig und körperlich bemerkbar machen. »Man ist im Kopf nicht mehr so schnell, fühlt sich ein bisschen wie in Watte gepackt«, beschreibt Steven. Die Reaktionsfähigkeit nimmt ab, Dinge wie Kopfrechnen funktionieren nicht mehr so gut. Möglicherweise reagiert man auch sensibler und gereizter als sonst, weil man Emotionen aufgrund des mangelnden Schlafs nicht gut regulieren kann.
Und dann gibt es noch eine ganze Reihe von körperlichen Symptomen. Dazu gehören vielfach Magen-Darm-Probleme wie Magenschmerzen und Verdauungsstörungen.