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Keine Floskeln, kein Schweigen

Wie man Krebspatienten unterstützen kann

Die Diagnose Krebs belastet nicht nur Patienten. Auch Angehörige fragen sich, wie sie nun beistehen können. Zwei Patienten erklären, was ihnen geholfen hat – und warum Schweigen das Schlimmste ist.
dpa
18.07.2024  16:00 Uhr

»Du bist stark! Du wirst den Krebs besiegen!« Sätze wie diese sagen manchmal Freundinnen oder Kollegen, wenn sie von einer Krebsdiagnose erfahren. Bei Erkrankten kann diese Reaktion jedoch Gedanken auslösen wie: »Und wenn ich mich schwach fühle und die Krankheit nicht besiege? Wer weiß, wie es ausgeht?«

Auch wenn es gut gemeint ist, sollten Angehörige Floskeln vermeiden. Denn: Es gibt viele Worte und Taten, die Betroffenen mehr Trost und Kraft geben können als ein »Das wird schon«. Zwei erzählen, was ihnen nach der Krebsdiagnose gutgetan hat.

Ehrliches Interesse zeigen – und spontan vorbeikommen

Bei Patrick Schloss wurde 2012 Darmkrebs festgestellt. Seine Frau hatte ihn nach tagelangen Verstopfungen im Urlaub zur Darmspiegelung geschickt – und ihm dadurch das Leben gerettet. Der Tumor im Enddarm war so groß, dass er dauerhaft ein Stoma – also einen künstlichen Darmausgang – braucht. Dabei wird über eine Öffnung in der Bauchdecke der Darminhalt in einen Beutel geleitet.

»Die Vorstellung, einen künstlichen Darmausgang zu bekommen, hat mir mehr Angst gemacht als der mögliche Tod«, berichtet der heute 68-Jährige. »Es gab Phasen in meinem Leben, da wollte ich nicht mehr leben.« Eine schwere Zeit – auch für seine Familie. »Was mir geholfen hat, war der Zusammenhalt meiner Familie sowie ehrliches Interesse.«

Der ehemalige Professor für Biochemie erzählt ein Beispiel: Als er nach der ersten Operation aus dem Krankenhaus kam, rief sein damaliger Chef an. »Er hat sich nach mir erkundigt und ich habe gesagt: ›Um es kurz zu machen, es geht mir beschissen.‹« Da sei der Institutsleiter noch am selben Abend zu Besuch gekommen. »Wir haben viele Stunden gesprochen.« Das sei ein wichtiger Wendepunkt gewesen, so Schloss. »Da habe ich mich wertgeschätzt gefühlt. Dafür bin ich ihm heute noch dankbar.«

Warum Schweigen so wehtut

Doch es gab auch andere Reaktionen: »Von meiner Band hat mich in dieser Zeit niemand besucht. Sie meinten später: ›Wir wussten nicht, was wir mit dir reden sollen‹«, erzählt Schloss. »Alles, Hauptsache ihr wärt gekommen«, sagt er heute.

Damals habe er sich alleingelassen gefühlt, sagt der Hobbymusiker, der mittlerweile mit einer Freundin musiziert. Aus seiner Sicht sei es besser, zu sagen »Ich habe Angst, etwas Falsches zu sagen« als gar nichts zu sagen. »Schweigen ist das Schlimmste!«, findet er.

Ähnlich sieht es auch Ulrike Filippig. Die heute 50-Jährige war 2015 an Brustkrebs erkrankt. »Wer sich unsicher ist, was er ansprechen kann, sollte einfach fragen«, sagt sie.

Was hat ihr nach der Diagnose gutgetan? Ihr habe geholfen, dass ihr Mann sie zu allen Untersuchungsterminen begleitet hat. Mut habe ihr auch der Satz einer Freundin gemacht: »›Erinnere dich, was du in deinem Leben schon alles geschafft hast. Wenn das eine schafft, dann du.‹ Das war ein Volltreffer! Das hat mich beflügelt, weil es mit dem Herzen ausgesprochen wurde und im Herzen angekommen ist.«

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