Wieder schmerzfrei auftreten |
Bei Verdacht auf einen Fersensporn steuern Patienten am besten frühzeitig gegen, damit die Beschwerden nicht weiter zunehmen. Sie sollten den Fuß schonen und eine Sportpause einlegen. Das Apothekenteam kann schmerzstillende, entzündungshemmende nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) empfehlen. Auch bequeme Schuhe mit gepolsterter Fersenkappe zu tragen, Kühlung und Übungen, die die Fußmuskulatur stärken, tun gut. Halten die Schmerzen länger als zwei Wochen an oder nehmen sogar noch zu, ist ärztlicher Rat gefragt. Um den Verdacht auf einen Fersensporn zu bestätigen, kann der Arzt den Fuß röntgen. Auf Röntgenbildern werden Verknöcherungen wie Fersensporne sichtbar und es lassen sich andere mögliche Ursachen für die Schmerzen wie Frakturen oder eine Arthritis ausschließen. Ein Fersensporn lässt sich nur operativ entfernen. Um schmerzfrei zu werden, reichen jedoch oft konservative Behandlungsoptionen aus. Eine Operation führt zudem nicht immer zur Heilung und geht mit Risiken wie Nervenschädigungen, Infektionen oder Verletzungen von Blutgefäßen einher.
Beim oberen Fersensporn helfen orthopädische Einlagen, das Fußgewölbe zu stützen und die Ferse zu polstern. Kälteanwendungen lindern die Entzündung und verringern die Schmerzen, indem sie die Durchblutung reduzieren. Bei einer Elektrotherapie werden Muskeln durch elektrischen Strom gezielt gekräftigt und die Schmerzweiterleitung beeinflusst. Bei der Phonophorese und Iontophorese soll mit Schallwellen beziehungsweise schwachen elektrischen Strömen die Aufnahme von Wirkstoffen über die Haut verbessert werden. Die Evidenz ist noch gering. Eine weitere Methode ist die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT). Dabei werden Kalkeinlagerungen mit energiereichen Druckwellen zerstört. Der Physiotherapeut kann zudem Übungen zeigen, mit denen Patienten ihre Muskeln und Sehnen dehnen und kräftigen können.
Bei einem unteren Fersensporn hängt die Behandlung von der individuellen Situation des Patienten ab. Meist reichen auch hier kombinierte konservative Methoden wie eine Schuh- und Einlagenversorgung aus. Für Patienten mit einem plantaren Sporn sind weiche, gepolsterte Locheinlagen oder Einlagen mit Aussparung geeignet. Diese entlasten den Sehnenansatz der Fußsohle und das Polster verstärkt das Fersenfettpolster. Bei sehr starken Schmerzen kann der Arzt Lokalanästhetika injizieren oder infiltrieren. Die Injektion von Botulinumtoxin in die Fußsohle hat das Ziel, die entzündete Plantarfaszie zu entspannen und den Sehnenzug zu verringern. Wie erfolgversprechend das ist, muss noch weiter erforscht werden.
Zur kurzfristigen Schmerzerleichterung kann der Arzt auch eine Injektion von Glucocorticoiden ins Bindegewebe der schmerzenden Plantarsehne in Erwägung ziehen. Dabei ist zu bedenken, dass Glucocorticoide oft nicht nachhaltig helfen und die Beschwerden wiederkommen können, wenn die Ursache nicht behoben wird. Bei wiederholten Injektionen kann zudem das plantare Fettpolster abgebaut werden. In der Folge sind Nerven, Sehnen und Weichteile am Plantarsehnenansatz stärker belastet und können schmerzen.