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Therapie von A bis E

Windeldermatitis – Babys wunde Stelle

Nässestau, Reibung und reizende Stoffe können im Windelbereich eine leidige Kettenreaktion in Gang setzen. Eltern freuen sich über Tipps, wie sie die geschundene Haut des Babys pflegen und erneuten Läsionen vorbeugen können.
Nicole Schuster
30.06.2022  12:00 Uhr

Naturvölker kennen keine Windeldermatitis, während der wunde Po bei Deutschlands Wickelkindern zu den häufigsten dermatologischen Erkrankungen zählt. Bei betroffenen Babys ist die Haut im Windelbereich gerötet, teilweise auch aufgequollen, und mit kleinen Bläschen oder Pusteln bedeckt. Betroffen sind vor allem der Po, die Genitalien und die Innenseite der Oberschenkel. Hautfalten hingegen sind oft ausgespart. Breiten sich die erythematösen Papeln über die Windelregion aus oder zeigen sich offene, nässende Stellen und Verkrustungen, deutet das auf eine sekundäre Infektion hin. Häufige Erreger sind Candida albicans als Auslöser von Windelsoor oder Staphylococcus aureus.

Die gute Nachricht ist, dass die Windeldermatitis mittlerweile auch in Deutschland seltener auftritt als früher, da die Möglichkeiten, ihr vorzubeugen, besser geworden sind. Am anfälligsten sind Säuglinge im Alter zwischen neun und zwölf Monaten. In dieser Zeit entwöhnen Eltern sie oft von der Muttermilch und Beikost spielt bereits eine große Rolle. Typische Risikofaktoren für eine Windeldermatitis sind außerdem ein zu seltenes Windelwechseln, übertriebene Hygiene und ungeeignete Reinigungs- und Pflegemittel. Auch eine Durchfallerkrankung, saure oder scharfe Lebensmittel sowie bestimmte Medikamente wie Antibiotika können die Entstehung begünstigen.

Treibhaus für Bakterien

Der wunde Babypo entsteht durch ein Zusammenspiel von irritierenden, enzymatischen und mikrobiellen Faktoren im feuchtwarmen Windelmilieu. Eine eng sitzende und dicht abschließende Windel lässt zwar weder Urin noch Stuhl heraus, ist für die Haut jedoch eine Strapaze. Sie wird nicht nur mechanisch belastet, wenn die Windel scheuert, der Okklusionseffekt beeinträchtigt auch ihre natürliche Barrierefunktion und macht sie durchlässiger. Babys Haut wird dadurch anfälliger für Infektionen mit Bakterien oder (Hefe-)Pilzen, die im Inneren der Windel optimale Wachstumsbedingungen vorfinden. Ein weiteres Problem sind irritierende Substanzen aus Stuhl und Urin. Selbst moderne aufsaugende Materialen können nicht völlig verhindern, dass die Haut mit den Ausscheidungen in Kontakt kommt. Bakterielle Ureasen verstoffwechseln Harnstoff aus dem Urin, wobei alkalischer Ammoniak freigesetzt wird. Normalerweise liegt der pH-Wert der Haut bei 5,5 oder darunter. Wenn Ammoniak den pH-Wert anhebt, bilden sich weniger antimikrobielle Peptide, die Infektionserreger von der Haut fernhalten. Lipasen und Proteasen aus dem Stuhl werden wiederum bei einem erhöhten pH-Wert aktiver. Sie zersetzen nicht nur Eiweiße und Fette in der Nahrung, sondern auch solche in der Haut.

Empfehlungen für die Prophylaxe und Therapie der Windeldermatitis fasste 1999 die US-Amerikanische Dermatologin Susan Boiko mit den ersten fünf Buchstaben des Alphabets, also ABCDE, als Akronym zusammen (siehe Kasten). Die A- bis E-Kriterien gelten bis heute als Therapiestandard und basieren darauf, Okklusionseffekte zu vermeiden, Babys Haut zu schützen und regelmäßig gründlich zu reinigen, die Windelversorgung zu optimieren und Eltern über die Hautkrankheit aufzuklären. Bei letzterem ist allerdings Fingerspitzengefühl gefragt. Eltern sollen zwar auf die richtige Pflege hingewiesen werden, aber dabei nicht das Gefühl bekommen, am Wundwerden ihres Babys schuld zu sein.

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